ICE4 : Die Deutsche Bahn hat Ärger mit Zügen von Siemens und Bombardier

Die Deutsche Bahn fordert die Bahnindustriekonzerne Siemens und Bombardier zu Verbesserungen bei der Qualität auf. An verschiedenen Zügen des Flaggschiffs ICE entspreche die Fertigungsqualität einzelner Wagenkastenrohbauten nicht den vertraglich vereinbarten, hohen Qualitätsanforderungen, teilt die DB mit.

Die Mängel in den Garnituren der Baureihe ICE 4 haben demnach nichts mit der Sicherheit der Züge zu tun, so der Bahnbetreiber weiter, aber sie könnten "langfristig zu einem höheren Wartungsaufwand führen." Dabei gehe es laut einer Konzernsprecherin um fehlerhafte Schweißnähte.

Hersteller sind Siemens und Bombardier

Siemens ist Generalunternehmer für die Züge der Baureihe ICE 4. Der Wagenkastenrohbau erfolgt durch Bombardier Transportation als Subunternehmer von Siemens, der Lieferanteil von Bombardier liegt bei rund 30 Prozent. Beide angesprochenen Hersteller betreiben große Standorte in Wien.

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DB fordert Nachbesserungen - und droht

Die Deutsche Bahn fordert die Hersteller nun auf, die betroffenen Fahrzeuge im Rahmen der Gewährleistung auszubessern, die bereits im Einsatz sind. Gleichzeitig stellt die DB in den Raum, auch die Annahme von 15 neu bestellten Zügen zu verweigern, wenn es keine Verbesserungen gibt.

DB zufolge werden die Details dazu gerade ausgearbeitet und mit dem deutschen Eisenbahn-Bundesamt abgestimmt. Bis ein endgültiges Ausbesserungskonzept vorliegt, hat die DB sich entschieden, vorerst keine weiteren ICE-4-Züge mehr vom Hersteller abzunehmen.

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Ein wichtiger Großauftrag für Siemens und Bombardier

Die ICE 4 zählen zu der neuesten Generation der deutschen Hochgeschwindigkeitszüge und sind seit zwei Jahren im Einsatz. Bislang haben Siemens und Bombardier 25 Garnituren ausgeliefert. Für den Zeitraum bis 2023 haben die Hersteller mit der Bahn die Lieferung von über 100 Zügen vereinbart.

(red)

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