Bahn : Deutsche Bahn soll sieben Milliarden Euro vom Staat bekommen

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© Peter Martens

Deutschland will die Deutsche Bahn mit einem Zuschuss von fast 7 Milliarden Euro über die Coronakrise retten. Mit dieser Eigenkapital-Erhöhung sollen mehr als die Hälfte des erwarteten Schadens von bis zu 13,5 Milliarden Euro ausgeglichen werden, heißt es in einem Konzeptpapier von Bahn, Verkehrs- und Finanzministerium, das der Nachrichtenagentur Reuters vorlag.

Eine erste Tranche von 4,5 Milliarden Euro solle demnach schon in den nächsten Wochen fließen. Voraussetzung sei aber, dass die EU-Kommission dem im Rahmen einer Beihilfe-Prüfung zustimme. Dies gilt wegen möglichen Einflusses auf den Wettbewerb auf der Schiene nicht als sicher.

Milliardeneinbußen erwartet

Bis 2024 rechnet das Unternehmen mit Einbußen von 11 Mrd. Euro und im schlechteren Szenario von 13,5 Mrd. Euro. Bis zu 5 Mrd. Euro sollen allein bei der Deutschen Bahn in Deutschland durch Sparen bei Personal und Sachaufwand aufgebracht werden. Die Führungskräfte würden so heuer auch auf ihre Boni verzichten, heißt es in dem Papier, über das zuerst die "Funke Mediengruppe" berichtet hatte.

Ferner soll der bisherige Schuldendeckel des Staatskonzerns von gut 25 Mrd. Euro aufgehoben werden. Die Deutsche Bahn werde 2020 daher Anleihen im Wert von 3 Mrd. Euro ausgeben. Die bisher geplanten Hybrid-Anleihen, die bilanziell nicht als Schulden galten, wird es wegen der höheren Zinssätze in der Coronakrise nicht geben.

Kapitalerhöhung soll Hälfte des Schadens ausgleichen

Investitionen und die Rekrutierung von Personal sei kein Schwerpunkt des Sparpakets, heißt es weiter. Die Klimaziele mit der Verkehrsverlagerung auf die Schiene wolle man weiter erreichen.

Das Konzept muss in Teilen vom deutschen Bundestag und vom Aufsichtsrat der Bahn gebilligt werden. Dieser wollte am Freitag tagen. (reuters/apa/red)