Waffen : Deutsch-französische Panzerfusion verzögert sich

Verzögerung bei einem großen deutsch-französischen Industrieprojekt: Die deutsche Regierung nimmt die geplante Fusion der beiden Panzerbauer Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und Nexter genauer unter die Lupe. Wie das zuständige deutsche Wirtschaftsministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur erklärte, sei eine "vertiefte Prüfung" nach dem Außenwirtschaftsgesetz eingeleitet worden.

"Vertiefte Prüfung" nach dem Außenwirtschaftsgesetz

"Wir prüfen, ob der beabsichtigte Erwerb sämtlicher Geschäftsanteile an der Krauss-Maffei Wegmann GmbH & Co. KG durch das neue Gemeinschaftsunternehmen "NewCo" in den Niederlanden wesentliche Sicherheitsinteressen der Bundesrepublik Deutschland gefährdet", sagte ein Ministeriumssprecher der dpa.

Die vertiefte Prüfung, die am Dienstag gestartet wurde, dauert einen Monat - jedoch erst ab dem Zeitpunkt, an dem die Unternehmen alle erforderlichen Unterlagen dem Ministerium vorgelegt haben. Das kann sich über mehrere Monate hinziehen.

Neuer Konzernsitz - die Niederlande

Das deutsche Bundeskartellamt hat bereits grünes Licht für die Fusion gegeben. Durch den Zusammenschluss wollen KMW und Nexter zu einem führenden europäischen Rüstungsanbieter mit gut 6000 Beschäftigten und knapp zwei Milliarden Euro Umsatz aufrücken. Ihre grundsätzlichen Pläne für die Rüstungsfusion hatten die beiden Firmen bereits 2014 angekündigt; Ende Juli wurden schließlich in Paris die Unterschriften unter die Verträge gesetzt. KMW baut unter anderem den Kampfpanzer Leopard, Nexter den Leclerc.

KMW hat seit dem Kauf einer Sparte von Diehl Defence rund 3.500 Mitarbeiter. Die meisten davon sind in München und Kassel beschäftigt, hinzu kommen kleinere Standorte auch im Ausland. Der Umsatz im vergangenen Jahr lag bei etwa 750 Millionen Euro. Nexter Systems gehört bisher zum staatlichen französischen Rüstungskonzern Nexter Group. 3300 Beschäftigte der Group setzten weltweit zuletzt 1,1 Milliarden Euro um. (dpa/apa)