Ranking : Das sind die besten MBA-Anbieter 2020

Agiler Manager durchbricht Wand.
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Das jährliche MBA-Ranking von IMAD und INDUSTRIEMAGAZIN ist ein stabiler Gegenpol zur derzeit durch das Coronavirus versursachte unbeständigen Lage: So belegt die Donau-Universität Krems bereits zum siebten Mal in Folge unangefochten den ersten Platz. Jeder Dritte der vom INDUSTRIEMAGAZIN befragten Personalverantwortlichen und Geschäftsführer nennt die Donau-Universität als jene Institution, die er seinen Mitarbeitern für eine MBA-Ausbildung empfehlen würde. Auch das MCI und die Wirtschaftsuniversität Wien ist wieder unter den Top 3 zu finden. Seit Jahren unter den Topplatzierungen, was die Empfehlung betrifft: Die Linzer Executive-MBA-Schmiede Limak, mit soliden 20 Prozent Weiterempfehlungsrate (aus der Grundgesamtheit).

Persönliche Weiterentwicklung als lohnendstes Ziel

Bei den Gründen, warum sich Führungskräfte für einen MBA entscheiden, spielen sowohl monetäre Anreize als auch die persönliche Weiterentwicklung eine Rolle. So steige nach Meinung von etwa einem Drittel der Befragten das Gehalt binnen drei Jahren um zehn bis 25 Prozent. Für etwa die Hälfte allerdings ist eine Gehaltssteigerung nicht messbar – doch sind sich die Befragten einig, dass ein MBA die Möglichkeit biete, potenzielle gläserne Gehaltsdecken zu durchbrechen.

Auch für das persönliche Wachstum ist ein MBA ausschlaggebend – hier vor allem zur Entwicklung persönlicher Skills und zur Vertiefung bekannter Fachgebiete. Mehr als die Hälfte der Befragten gibt darüber hinaus an, dass sie einen MBA vor allem zur Entwicklung des persönlichen Netzwerks absolvieren - was sich während der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Vorsichtsmaßnahmen als schwierig gestaltet.

Zwar bieten alle im Ranking vertretenen Weiterbildungseinrichtungen auch Online-Inhalte und die Möglichkeit zur Fernlehre an, doch würden MBA-Studierende vor allem die persönliche Anwesenheit schätzen, so Catherina Purrucker, Head of Management School am Continuing Education Center der TU Wien: „Nur das ermöglicht tiefgreifenden Austausch und Lernen von- und miteinander. Über digitale Medien ist das nur teilweise zu substituieren.“ Auch LIMAK-Geschäftsführer Gerhard Leitner stellt klar, dass die LIMAK-MBA-Programme „weiterhin in erster Linie als Präsenzlehrveranstaltungen stattfinden werden, da die persönliche Interaktion, der Erfahrungsaustausch, das Lernen voneinander und das Bilden von Netzwerken ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist und bleibt.“

Gerade im Bereich „executive Education“ sei es vergleichsweise schwieriger, das Angebot umfassend auf distant Learning umzustellen, so Martin Piber, wissenschaftlicher Leiter der Weiterbildungseinrichtung Schloss Hofen: „Gemeinsame Lern- und Reflexionszeit ist ein kostbares Gut ist, das dort eingesetzt wird, wo es notwendig ist: Beim Schärfen des Urteilsvermögens, beim Aufbau persönlicher Kontakte, bei der Reflexion des eigenen Führungshandelns oder beim Heben von ‚tacit Knowledge‘.“

Auch Wolfgang Reiger, Geschäftsführer des IfM Instituts für Management in Salzburg betont die Bedeutung von Präsenzveranstaltungen für die Studierenden. Deshalb biete man zusätzliche Termine im Sommer an. Auch die Studierenden der SMBS University of Salzburg würden die Wissensvermittlung mit großer Mehrheit in Präsenzform bevorzugen, erklärt Norbert Gerner, Director Program Management an der SMBS. Dort haben MBA-Studierende außerdem die Wahl, die nächsten Grundlagenmodule in Management und Leadership online oder zu einem späteren Zeitpunkt in Präsenz durchzuführen.

Das MCI Management Center Innsbruck wiederum kann die MBA-Programme ohne Anpassungen durchführen, da man bereits vor Jahren begonnen habe, MBA-Programme auf Blended Learning umzustellen. „Berufstätige Studierende wünschen sich nicht nur ein MBA-Studium, das die Karriereentwicklung fördert und auf internationale Herausforderungen vorbereitet, sondern dass sich auch dessen didaktisches Format für Manager eignet, deren Berufstätigkeit sich nicht auf einen Standort beschränken lässt“, erklärt die Leiterin des Executive-Education Departments am MCI.

Rasche Umstellung auf E-Learning

Gerade MBA-Anbieter hatten scheinbar wenige Probleme, ihre Inhalte rasch digital anzubieten, da gerade das Weiterbildungsangebot für Führungskräfte flexibel aufgesetzt sein muss und in allen Fällen bereits digitale Strukturen vorhanden waren.

Das Austrian Institute of Management (AIM) der Fachhochschule Burgenland etwa verzeichnet bereits einen hohen Anteil an Fernlehre, weshalb das Angebot „auch in der aktuellen Situation ohne Schwierigkeiten“ möglich war, so AIM-Geschäftsführerin Daniela Schuster. Doch „überall da, wo die Lehre diese Möglichkeit nicht einräumt, werden die Präsenzlehrveranstaltungen nachgeholt“, erklärt Schuster. IBSA-Geschäftsführer Klaus Kersten wiederum sieht sich durch das flexible Angebot der International Business School kaum beeinträchtigt: „Unser flexibles Format hat es uns ermöglicht, durch den Tausch von Modulen den Zeitplan dahingehend anzupassen, dass keine Zeit verloren wird.“

Das BMÖ (Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik in Österreich) wird auch nach Ende der Corona-Phase Inhalte online anbieten, so der geschäftsführende Vorstand Heinz Pechek, denn die Nachfrage nach Präsenzveranstaltungen sei quasi auf null zurückgegangen.

An der M/O/T School of Management wurden einige Fächer durch das Umstellen auf Online-Formate „noch authentischer“, erklärt Professorin Rita Faullant. „So etwa bei ‚Führung auf Distanz‘, wo die vergangenen Wochen eine Art Testumgebung geschaffen haben, die man unter normalen Umständen nicht simulieren kann.“

Die Donau-Uni Krems habe schon vor der aktuellen Situation mit dem Professional MBA „standardmäßig on- und off-campus-Varianten angeboten“, so Zentrumsleiter Anton Zeiner. E-Learning-Formate würden dabei ständig weiterentwickelt, „beispielsweise werden einige Kurse bereits KI-basiert verbessert.“ Aktuell verzeichne man eine verstärkte Nachfrage nach E-Learning, „ganz besonders auch, weil nicht sicher eingeschätzt werden kann, wie sich der Studienbetrieb im Herbst gestalten wird“, erklärt Zeiner. Auch die WU Wien lotet derzeit „alle Möglichkeiten aus, wie ein Präsenzunterricht ab Herbst wieder funktionieren kann“, so Barbara Stöttinger, Dekanin der WU Executive Academy. Denn einerseits biete Distance-Learning zahlreiche Vorteile, andererseits „wollen sich viele mit Gleichgesinnten auf Augenhöhe live austauschen.“

An der FH Kufstein ist man optimistisch – zumindest nach „derzeitigem Stand“, die Programme ab dem Wintersemester regulär an der Fachhochschule durchführen zu können, so Professorin Kristina Kampfer. Und auch die Uni for Life der Karl Franzens Universität sieht sich nicht als reinen Online-Anbieter, „dafür schätzen unsere Teilnehmer das Netzwerken vor Ort, die persönlichen Diskussionen sowie den Austausch einfach zu sehr“, erklärt Geschäftsführer Stephan Witzel.

Neue Angebote

Die besondere Situation hat auch abseits der Umstellung von Präsenz- auf Hybrid- oder Online-Formate zu Neuem angeregt. So wird es etwa beim CEC mit dem Sommersemester 2021 einen substanziellen Relaunch geben. „Wir werden dann ein sehr flexibles und dynamisch entwickelbares Plattformkonzept in den Markt bringen“, erklärt Catherina Purrucker.

Die Donau-Uni Krems wiederum hat „spezifische Angebote entwickelt, wie etwa Kosten- und Liquiditätsmanagement, virtual Leadership, digitale Transformation, digitale Geschäftsmodelle, Agilität, sowie Management von unsicheren, komplexen Situationen“, so Anton Zeiner. Auch an der Montanuniversität Leoben werde der Aspekt der Krisenvorsorge und des Krisenmanagements im Programmmodul "Risikomanagement" ausgebaut, erläutert der Leiter des Departments Wirtschafts- und Betriebswissenschaften Hubert Biedermann.

Die Modul University Vienna will mit der Erhöhung von Stipendienfonds Studierenden unter die Arme greifen. Außerdem werden für den Herbst mehrere Szenarien vorbereitet. So soll es noch kleinere Seminargrößen oder auch die Möglichkeit geben, am Wochenende zu unterrichten. Auch die WU Wien hat die Mittel für die Female Leaders Stipendien“ aufgestockt, da man sehe, „dass vor allem weibliche Führungskräfte vor besonderen Herausforderungen durch die Covid-19-Pandemie stehen.“

Abschließend kann Manfred Schieber von der FH Wien der WKW etwas eindeutig Positives aus der Coronakrise ziehen: „Die Hochschulen wurden und werden noch zu Lösungen gedrängt, die sich unter Umständen als durchaus brauchbar, in manchen Bereichen sogar als bessere Ansätze für die Zukunft herausstellen. Dieser Aspekt kann neben der Weiterentwicklung von sozialen, didaktischen und technischen (digitalen) Skills definitiv als positiver Outcome mitgenommen werden.“

Das Ranking 2020

Rang Anbieter Bekanntheit* Empfehlung**
1 Donau-Universität Krems/Danube Business School 90,7 % 32,0 %
2 MCI Management Center Innsbruck 69,5 % 24,0 %
3 Wirtschaftsuniversität Wien, WU Executive Academy 80,8 % 21,6 %
4 LIMAK Austrian Business School 48,3 % 20,0 %
5 SMBS University of Salzburg Business School 34,4 % 12,0 %
6 Montanuniversität Leoben 83,4 % 9,6 %
7 FHWien der Wirtschaftskammer Wien 62,3 % 7,2 %
8 M/O/T School of Management der Alpen-Adria Universität Klagenfurt 40,4 % 4,8 %
9 FH Kufstein Tirol International Business School 54,3 % 4,0 %
10 Schloss Hofen - Wissenschaft und Weiterbildung 24,5 % 4,0 %
11 Webster Vienna Private University 41,1 % 2,4 %
12 UNI for LIFE der Karl-Franzens-Universität Graz 31,8 % 2,4 %
13 AIM Austrian Institute of Management der FH Burgenland 21,9 % 2,4 %
14 IfM Institut für Management 27,8 % 1,6 %
15 BMÖ - Bundesverband Materialwirtschaft Einkauf und Logistik in Österreich 6,6 % 0,8 %
16 IBSA International Business School Austria 31,8 % 0,0 %
17 CEC Continuing Education Center der TU Wien 23,2 % 0,0 %
18 Modul University Vienna 17,2 % 0,0 %
würde alle Studiengänge empfehlen 1,6 %
würde keinen Studiengang empfehlen 16,0 %