Nach WTO-Rüffel : China verdoppelt Export-Obergrenze für seltene Erden

Das sind 97 Prozent mehr als in der zweiten Jahreshälfte 2010. Unklar blieb dabei, ob die höheren Quoten auch für Gemische gelten, die mindestens zehn Prozent seltene Erden enthalten. Für diese hatte China erst im Mai ebenfalls Export-Obergrenzen festgelegt.Chinas Regierung hat mit der Exportquote dennoch erneut Unmut in Europa und den USA ausgelöst. Denn auf das Gesamtjahr gesehen sinkt die Menge der Metalle im Vergleich zu 2010 etwas: auf 30.184 nach 30.258 Tonnen im Vorjahr. Das rief unmittelbar die Europäische Union (EU) und die USA auf den Plan. "Das ist sehr enttäuschend", erklärte EU-Sprecher John Clancy in einer E-Mail. Die EU dränge China weiter dazu, einen vollen, fairen, vorhersagbaren und gleichberechtigten Zugang zu Seltenen Erden sicherzustellen. Die USA reagierten mindestens ebenso verschnupft: "Wir sind tief verstört darüber, wie China marktverzerrende Exportbeschränkungen bei Rohstoffen wie Seltenen Erden einsetzt."Seltene Erden sind 17 Metalle, die für viele Hightech-Produkte wie Elektromotoren, Windräder und Smartphones benötigt werden. Derzeit liefert China mehr als 95 Prozent dieser Mineralien für den Weltmarkt. Die Volksrepublik hatte die Ausfuhr seltener Erden zuletzt aber eingeschränkt und mehrere Minen unter staatliche Kontrolle gebracht. Die Preise für die begehrten Rohstoffe waren im vergangenen Jahr deshalb um 130 Prozent gestiegen. Westliche Industrieländer wie Deutschland, die USA und Japan warfen China wiederholt vor, das Angebot künstlich zu verknappen. (APA/red)