Insolvenz : Bruchlandung für gefragte heimische Gyrokopterfirma
Die "ArrowCopter" starten von einer Piste wie ein Flugzeug und können wie ein Helikopter fliegen. Mittlerweile sind 30 dieser Tragschrauber weltweit unterwegs, die Maschinen gelten als sehr zuverlässig. Doch nun ging, weil die behördliche Zulassung der Prototypen aufwendige Materialtests erforderte, das Geld für die Prüfberichte aus, die Firma FD-Composites geriet in finanzielle Nöte. Nun ist ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung eröffnet worden.
Schwierige Verhältnisse
Über die Gyrocraft Holding hält der Scheich von Katar, Al Thani Mansoor Khalifa, Anteile an FD-Composites, die von seiner rechten Hand, Ahmed Mahfoudh Balfaqih, verwaltet werden. Nun wollte der Arrowcopter-Entwickler Dietmar Fuchs aufgrund der finanziellen Schwierigkeiten einen neuen Investor an Bord holen, der aber die Finanzierung an die Bedingung knüpfte, dass die Araber aussteigen sollten, berichtet die Plattform nachrichten.at. Diese wehrten sich, indem sie gemeinsam mit dem Gesellschafter der FD-Composites, Josef Wagner, der gleichzeitig Vorstand der Raiffeisenbank Region Amstetten ist, Fuchs als Geschäftsführer kündigten und dann Insolvenz anmeldeten. Laut dem Kreditorenverband sind davon elf Dienstnehmer und - nach unterschiedlichen Angaben - 70 bis 81 Gläubiger betroffen, die Gesamtforderungen liegen bei fast 2,86 Millionen Euro.
Für Fuchs kam es zur finanziellen Bruchlandung, "weil die arabischen Investoren zinsenfreie Kredite zur Finanzierung versprochen, aber die Versprechen nicht eingehalten haben." Der als Insolvenzverwalter bestellte Amstettner Rechtsanwalt Sebastian Feigl hält den Betrieb aufrecht. Wer die Firma nach einem Schuldenschnitt per 30-prozentiger Quote weiterführt, darüber werden die Gesellschafter weiter streiten. Fuchs wirft bereits wieder den Propeller an: "Ich habe einen Großauftrag über 1,2 Millionen Euro unterschriftsreif an der Hand."