Werkzeughersteller : Berner Group investiert stark ins neue Geschäftsjahr

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Der um Konsolidierungseffekte bereinigte Umsatz erreichte 1,061 Mrd. Euro (Vorjahr 1,048) und lag somit 1,2 % höher als im Vorjahr. Überproportionale Wachstumsraten gab es in den Segmenten Bau und Chemie. Der E-Commerce Umsatz im Segment Omnichannel Trading legte um rund 30% auf mehr als 120 Mio. EUR zu. Gleichzeitig stemmte die Berner Group in der Pandemie Investitionsvorhaben mit einem Gesamtvolumen im hohen zweistelligen Millionenbereich in Logistik, IT und Shops. „Im April und Mai 2020 lagen wir weit hinter dem Vorjahresumsatz. Dass es uns trotzdem gelungen ist, das Jahr mit einem der höchsten Umsätze in der Berner Historie abzuschließen, macht mich dankbar und stolz. Wir haben in der Pandemie in zahlreichen Ländern sogar Markanteile gewonnen, weil wir besser vorbereitet waren“, sagt CEO Christian Berner. Der ist auch mit dem Start in das neue Geschäftsjahr zufrieden, denn in den ersten zwei Monaten ist die Unternehmensgruppe zweistellig gewachsen.

B2B-Kunden setzten weiter auf E-Commerce

Der 2019 begonnene Trend im veränderten Einkaufsverhalten bei B2B-Kunden setzt sich im Omnichannel Trading fort. „Die Zahl der elektronischen Bestellungen, die Kunden über Web-shops tätigen, entwickelt sich bei uns weiter sehr dynamisch“, sagt CFO Peter Spitlbauer. Nach einem Plus im E-Commerce von 18% im Jahr 2019/20, erreichte die Berner Group 2020/21 rund 30% Plus (121 Mio. EUR). Mit einem Umsatzanteil von 30% im E-Commerce bleibt Benelux weiterhin Spitzenreiter in der Gruppe.

Den größten E-Commerce-Push verzeichnete die Berner Group in der zweiten großen Corona-Welle ab Oktober 2020, wo gruppenweit phasenweise jeder zweite Auftrag über das Netz abgewickelt wurde. Neben klassischen Verbrauchsmaterialien (z.B. Schrauben), Werkzeugen, Power-Tools und smarten chemischen „All in one“-Helfern, waren Corona-bedingt vor allem auch Produkte aus dem Sicherheits-/Schutzartikelsortiment von Berner wie Handschuhe, Gesichtsmasken, Reinigungs- oder Desinfektionsmittel bei Kfz- und Bau-Profis gefragt.

Guter Start in das Jahr 2021/2022

Die ersten beiden Monate des neuen Geschäftsjahres sind für die Berner Group sehr gut gelaufen. „Für BERNER und BTI liegen die Umsätze deutlich über dem Vorjahr. Der Bausektor läuft weiter gut und im Bereich Mobility ist die Nachfrage deutlich gestiegen. Bei der Caramba ist der Trend gegenläufig. Das Sondergeschäft mit Desinfektionsmitteln im Frühjahr 2020 gibt es jetzt nicht mehr in dem Maße“, so Peter Spitlbauer.

„Die Berner Group ist in der Corona-Krise gewachsen. Wir haben unsere Ertragsziele übertroffen, haben kräftig investiert und sind auch in den ersten Monaten 2021/22 weiter profitabel gewachsen. Darauf sind wir hier alle sehr stolz. Die Corona-Krise hat gezeigt, wie gut unsere Chancen sind, Marktanteile zu gewinnen. Und genau das wollen wir in diesem Geschäftsjahr tun“, sagt Christian Berner.

Klare Erwartung an der Politik

Der hat aber auch eine klare Erwartungshaltung an die Politik für die Nach-Corona-Phase. Die mittelständischen Familienunternehmen sind das Rückgrat der sozialen Marktwirtschaft, so Berner. „Ich hafte für alles und muss für alles geradestehen, persönlich und finanziell. Deshalb sind Familienunternehmen so nachhaltig, ökologisch und ökonomisch wie keine andere Unternehmensform. Sie sind ein Aushängeschild für Deutschland.“ Auch das habe man in der Corona-Krise unter Beweis gestellt. „Wir haben so viel Masken, Desinfektionsmittel, Atemgeräte und Geld für Betroffene in ganz Europa gespendet wie nie zuvor. Und wir haben die Kurzarbeit für unserer Mitarbeiter wirklich kurzgehalten und auch eine Corona-Prämie gezahlt“.

Von der neuen Bundesregierung erwartet Christian Berner sich mehr Verständnis und Unterstützung, denn: „China und die USA greifen die deutsche Wirtschaft an und linke und rechte Parteien bei uns diskutieren über Erhöhungen von Unternehmenssteuern und immer höhere Abgaben. Wer so etwas jetzt fordert, der verkennt die Lage komplett. Das Gegenteil muss passieren, um die Wirtschaft wieder flott zu bekommen und um das Wohlstandslevel zu halten. Klimaschutz und der Sozialstaat kosten Geld, dafür brauchen wir aber eine brummende Wirtschaft.“ (red)