Standorte : "Sehr günstiger Zeitpunkt": RHI baut neues Werk in China

Der Feuerfestkonzern RHI Magnesita investiert über 20 Mio. Euro in ein Dolomitwerk im chinesischen Chizhou. Der Schritt wäre auch ohne Handelsstreit gesetzt worden, der Zeitpunkt sei aber jetzt sehr günstig, weil die weltweite Belieferung flexibler werde, sagte RHI-Magnesita-Chef Stefan Borgas. Das Werk in China werde zur Entlastung in Europa und den USA führen, da Exporte nach Asien wegfallen.

Von den Dolomitprodukten exportiere RHI Magnesita 20 bis 30 Prozent der Menge aus Europa und 30 Prozent aus den USA nach Asien. Die Kunden in Asien würden künftig aus dem neuen Werk in Chizhou bedient, womit die Produktion der Werke in Europa und den USA für dortige Kunden frei werden, "die händeringend nach Material suchen", so Borgas.

Versorgung von Edelstahlwerken im Fokus

Die Produktgruppe sei für die Herstellung von hochqualitativem Edelstahl geeignet. "Das zeigt, dass in Asien diese hochqualitativen Stähle mehr und mehr produziert werden", sagte Borgas. Das bedeute auch mehr Konkurrenz für Firmen wie die voestalpine, so Borgas auf Nachfrage. Auch in den USA wachse die Edelstahlindustrie überproportional stark - deswegen sei das Freispielen der Dolomit-Kapazitäten in den USA so wichtig.

Größte Investition des Unternehmens seit Jahren

20 Mio. Euro für eine Investition zu stemmen sei für RHI Magnesita "aus der Finanzsicht nicht problematisch", es sei aber doch nicht nur die größte Investition seit der Fusion der österreichischen RHI mit der brasilianischen Magnesita, sondern auch die größte Investition von RHI seit drei Jahren.

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Die 22 Mio. für diese Investition müsse man in Relation sehen zu Gesamtinvestitionen des Konzerns von jährlich 120 bis 130 Mio. Euro. Damit sei es Intern "ein ziemlich großes Projekt". Auch unter der Konkurrenz in der Branche investiere keiner so viel in Produktionskapazitäten.

Zum neuen Standort

Der Standort Chizhou umfasst eine Dolomitmine und Rohstoffproduktion sowie Anlagen zur Herstellung hochwertiger Fertigprodukte auf Dolomitbasis. Die Rohdolomitmine werde den Betrieb bis Ende 2019 aufnehmen, in der Steinfabrik in Chizhou soll bis Anfang 2019 die Produktion hochgefahren werden. Mittelfristig sollen bis zu 250 Arbeitsplätze entstehen. (apa/red)

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