Betrug : P&R-Betrugsskandal schwappt nach Österreich

Auch in Österreich investierten Anleger ihr Geld in Container der insolventen Firma P&R. Die Plattform Cobin Claims vertritt in einem Musterprozess einen Anleger, der von einem steirischen Vermittler des Investments Schadenersatz fordert. Die erste vorbereitende Tagsatzung ist für den 27. März in Graz angesetzt.

"Wir gehen schon von einer etwas größeren Zahl von Geschädigten in Österreich aus", sagte Oliver Jaindl, Obmann der nicht gewinnorientierten Plattform für juristische Sammelaktionen/Sammelklagen Cobin Claims, zur APA. Er schätzt, dass es mehrere hundert Geschädigte in Österreich gibt. Ähnlich wie in Deutschland dürften viele von ihnen schon älter sein und das Investment für ihre Altersvorsorge geplant haben. Die Plattform bietet den Betroffenen anwaltliche Vertretung an und plant für alle Geschädigten einen Sammelklagsaktion, die sich auf die Vermittler in Österreich konzentrieren soll.

Die Firma P&R von Firmengründer Heinz Roth, ein Österreicher, verkaufte Container an Privatanleger. P&R vermietete die Container dann in deren Auftrag an Frachtunternehmen, damit sollte die Rendite finanziert werden. Außerdem bot P&R den Anlegern den Rückkauf nach fünf Jahren an. Insgesamt wurden über 1,6 Millionen Container verkauft, tatsächlich vorhanden sind aber nach Angaben der Ermittler nur 617.000. Gegen den Firmengründer Roth wurde nun in Deutschland Betrugsanklage erhoben. Er sitzt seit dem Vorjahr in Untersuchungshaft.