Konsumgüterindustrie : Legendäre österreichische Marke Atomic wird komplett chinesisch

Michael Schineis, früherer Chef des Altenmarkter Skiherstellers Atomic und nun Präsident für den Wintersport (außer Bekleidung) im Amer-Konzern, sprach von einem "großen Meilenstein" in der Firmengeschichte. Auch wenn das offizielle Ergebnis erst kommenden Dienstag vorliegen soll, gehe er davon aus, dass es bestätigt werde, sagte er im Gespräch mit der APA.

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"Keine Verschmelzung im operativen Bereich"

Der chinesische Sportartikelkonzern Anta Sports übernimmt die finnische Atomic-Mutter Amer. Für Atomic im Bundesland Salzburg werde die Übernahme kurz- bis mittelfristig keine Auswirkungen haben. "Es gibt zwar neue Eigentümer, aber Amer bleibt ein eigenständiges Unternehmen. Es wird keine Verschmelzung im operativen Bereich geben, aber natürlichen wollen wir Synergien ausnutzen", so der Manager. "Der Unterschied ist, dass wir statt rund 1.000 Aktionären nur mehr vier Haupteigentümer haben, für die wir statt Dividende nun Rendite erwirtschaften."

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Investitionen in Salzburg geplant

Dem neuen Eigentümer sei der Strategieplan für die Jahre 2019 bis 2021 bekannt. Dieser sehe für Atomic in Altenmarkt für heuer und 2020 Investitionen in der Größenordnung von rund 20 Millionen Euro vor. Die Hälfte davon werde für die Erweiterung des Logistikzentrums aufgewendet. Weitere zehn Millionen Euro sollen in die Digitalisierung, in neue Produkte und in neue Anlagen fließen.

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Keine Sorge um Jobs

Angst vor einem Stellenabbau in Salzburg sei zurzeit unbegründet, sagte Schieneis. "Ganz im Gegenteil, wir bauen den Standort kontinuierlich aus, und das wissen die neuen Eigentümer." Alleine das neue Logistikcenter werde rund 50 neue Arbeitsplätze schaffen. "Wir hatten zum Glück zwei gute Winter und auch für heuer sind die Prognosen günstig." (apa/red)