Digitalisierung : Hawle-Chef Martin Kast: "Kein Grund, den Kopf zu verlieren"

Unaufgeregt. So könnte man den Zugang von Martin Kast und Michael Bassani, den Geschäftsführern des Vöcklabrucker Schwerarmaturenherstellers Hawle, zur digitalen Zukunft beschreiben: „Es macht keinen Sinn, den Kopf zu verlieren. Wir können ihn auch nicht in den Sand stecken“, sagt Bassani. „Wir müssen ihn einfach nutzen“, sagt Kast, gelernter Werkzeugmacher und durchaus hemdsärmeliger Chef des Schwerarmaturenherstellers. "Ob wir damit immer ins Schwarze treffen, lässt sich nicht sagen, aber wir schießen jedenfalls in die richtige Richtung."

"Wir explorieren"

Die Richtung, die Bassani und Kast meinen, führt in die Welt der Bits and Bytes: In den letzten Monaten wurde beschlossen, ein R&D-Team aufzustellen, das an einem eigenen Standort mit Anschluss zur traditionellen Produktentwicklung von Schwerarmaturen im Bereich Sensorik entwickeln soll. Kernpunkt der Digitalisierungsbestrebungen von Kast und Bassani ist jedoch der Vertrieb: "Noch sind die Nachfragemuster stabil, der individuelle Vertrieb hat weiterhin eine relevante Bedeutung und auch das Partnernetzwerk ist eng an die Veränderungen angebunden", sagt Kast. "Doch parallel explorieren wir, ob wir weitere Märkte darüber kostengünstig erschließen können." Wie kann der digitale Vertrieb für Hawle aussehen? Derzeit sind unzählige Pilotprojekte in Arbeit, anhand derer die Mitarbeiter unterschiedlicher Abteilungen miteinander einiges lernen. „Es geht uns aber nicht nur darum, einfach das Gleiche digital zu machen, sondern mit der Digitalisierung auch das Geschäftsmodell zu transformieren.“ Womit wir wieder beim Thema Service wären. Denn ein Sensor an einem kritischen Verschleißteil, das tief in der Erde vergraben ist, könnte – Stichwort "vorausschauende Instandhaltung" – durchaus einmal zu einem profitablen Kerngeschäft der Vöcklabrucker gehören.

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