Stahlrohrproduktion : Großauftrag - Salzgitter liefert spiralnaht-geschweißte Großrohre

Salzgitter hat vom deutschen Gasnetzbetreiber Open Grid Europe Aufträge für 70.000 Tonnen spiralnaht-geschweißte Großrohre erhalten. Die drei Projekte sind Teil der geplanten Erweiterungen des Gasleitungsnetzes in Süddeutschland und Westdeutschland.

Der Auftraggeber Open Grid Europe ist ein Fernleitungsnetzbetreiber für Erdgas mit Sitz in der westdeutschen Stadt Essen. Bis vor wenigen Jahren war das Unternehmen Teil des Energieriesen Eon.

Die Aufträge hat der zweitgrößte deutsche Stahlhersteller von seiner Konzerntochter Salzgitter Mannesmann Großrohr (MGR) buchen lassen. Sie sollen nach Angaben des Unternehmens in der Stadt Salzgitter produziert werden. Das Vormaterial liefert das Unternehmen Salzgitter Flachstahl.

Zusammen mit dem geplanten Bau weiterer Pipelines in Frankreich, Polen und Italien kommt das Auftragsvolumen auf eine Gesamtsumme von mehr als 50.000 Tonnen. Damit ergebe sich für das Großrohrwerk in Salzgitter nunmehr eine zweischichtige Auslastung bis Mitte des Jahres 2017, meldet das Unternehmen.

"Erfreuliche Belebung" beim Bau von Pipelines

"Aktuell ist auf dem europäischen Markt nach jahrelanger Stagnation eine erfreuliche Belebung der Vergabe von Pipelineprojekten zu verzeichnen, da in vielen Regionen die Erdgasversorgung ausgebaut und zugleich geografisch diversifiziert werden soll", so der Hersteller weiter.

Damit einhergehend äußert das Unternehmen auch die Hoffnung, dass die Gesellschaften der Salzgitter Mannesmann Röhrenwerke-Gruppe davon "als führende Hersteller von hochwertigen Leitungsrohren profitieren können".

Mögliche Fusionen lehnt Salzgitter weiter strikt ab

Auch für Konzernchef Heinz Jörg Fuhrmann dürfte der Großauftrag eine erfreuliche Nachricht sein. Diese Woche sorgte der Vorstand des Stahlherstellers mit der Ansage für Aufsehen, dass Salzgitter es aus eigener Kraft aus der Krise der Stahlbranche schaffen will - und mögliche Fusionen weiterhin strikt ablehnt. "Wir planen keine Fusionen oder Zusammenlegungen", so Fuhrmann. "Wir halten sehr viel von Selbstbestimmung." (red)