Autozulieferer : Gewerkschaft ruft Mitarbeiter von Grammer auf die Barrikaden

Die Gewerkschaft IG Metall mobilisiert die Belegschaft des deutschen Autozulieferers Grammer gegen eine Machtübernahme durch die umstrittene Investorenfamilie Hastor. "Die IG Metall und die Beschäftigten werden eine feindliche Übernahme nicht akzeptieren", sagte der Autoexperte beim IG-Metall-Vorstand, Frank Iwer, der dpa.

Streiks an allen Grammer-Standorten

"Um ein deutliches Zeichen zu setzen, werden wir daher am 24. April die Belegschaften an allen Grammer-Standorten in Deutschland und Tschechien zu Protestaktionen aufrufen." Rund 5.000 Beschäftigte in Amberg, Tauberbischofsheim, Bremen, Köln und Tschechien sollen teilnehmen.

Die Hastor-Firmengruppe Prevent hatte im vergangenen Sommer die Bänder bei VW zum Stillstand gebracht. Die Familie hält inzwischen 20 bis 30 Prozent der Grammer-Aktien und will den Vorstandschef ablösen sowie die Kontrolle im Aufsichtsrat übernehmen.

"Heuschrecken" richten Schaden am Standort an

Iwer sagte, nur an kurzfristigem Profit ausgerichtete Investoren schadeten nicht nur dem Unternehmen, "sondern auch der erfolgreichen und funktionierenden Wertschöpfungskette am Standort Deutschland".

Ihr Vorgehen gegen die für Grammer wichtige Kooperation mit dem Autozulieferer Ningbo Jifeng in China zeige, "dass es der Hastor-Familie nicht um eine gute wirtschaftliche Zukunft der Grammer AG und ihren Mitarbeitern geht". (dpa/apa/red)

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