Stahlnachfrage : Die schwierige Marktsituation bei Stahl wird anhalten

Demnach werden die Importe voraussichtlich 2015 um fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr zunehmen, so Eurofer. Dabei ist die Aktivität im europäischen Stahlkonsumierenden Sektor träge geblieben, nur der Automotive-Sektor wächst kontinuierlich. Alles in allem wird dieses Jahr die Nachfrage um zwei Prozent, 2016 um 2,7 Prozent wachsen, so die Prognose von Eurofer.

Im ersten Quartal dieses Jahres war der Stahlkonsum etwa auf dem Niveau des Vorjahresquartals beziehungsweise etwas höher. Es waren aber Lieferanten aus Drittstaaten, die von den zusätzlichen Mengen profitierten - so wie es europäische Stahlwerks-Betreiber befürchtet hatten. Dieser Trend habe sich auch im zweiten Quartal 2015 fortgesetzt, so Eurofer.

Insgesamt soll der Stahlverbrauch in der EU dieses Jahr aber um 1,5 Prozent wachsen. Da aber gleichzeitig die Importe um fünf Prozent wachsen, profitieren die europäischen Stahlanbieter wieder kaum von diesem Wachstum. Nächstes Jahr soll die Stahlnachfrage marginal mehr werden - Eurofer erwartet sich 1,9 Prozent Wachstum.

"Trotz des schwachen Euros und der schleppenden Nachfrage werden EU-Stahl-Importe wieder kräftig wachsen, dadurch wird der Preiswettkampf verschärft und so auch die Margen verringert. Massive und weiterhin steigende Überkapazitäten in China in einer Zeit sinkender Nachfrage ist die Grundursache für diese Destabilisierung des europäischen und auch globalen Stahlmarktes. Chinesische Exporte in die EU sind um 49 Prozent gestiegen, und solange chinesische Stahlwerke weiterhin so viel produzieren, anstatt ihre Produktion herunterzufahren, wird sich an der schwierigen Marktsituation wohl nichts verändern", kommentiert Eurofer-Chef Axel Eggert.