Impfstoffe : Deutschland: Ohne Stopp von Astrazeneca hätten Klagen auf Körperverletzung gedroht

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Die deutsche Bundesregierung hatte nach Angaben aus Regierungskreisen aus juristischen Gründen keine Alternative zum Aussetzen der Impfungen mit dem Corona-Impfstoff von AstraZeneca. Denn nach der Mitteilung der deutschen Arzneimittelbehörde Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hätten ansonsten Körperverletzungs-Klagen gedroht, da es sich um eine staatliche Impfkampagne handle, erfuhr Reuters.

Nachdem bereits eine ganze Reihe von europäischen Länder die Impfungen ausgesetzt hatten, hatte das PEI insgesamt sieben Fälle einer seltenen Thrombose-Krankheit registriert, die es im Zusammenhang mit den Impfungen sieht - deutlich mehr als bei rund 1,6 Millionen verimpften AstraZeneca-Dosen zu erwarten gewesen wäre. Nach der Meldung des PEI sei man verpflichtet gewesen, Ärzte und zu Impfende darüber aufzuklären und die europäischen Arzneimittelbehörde EMA zu informieren, hieß es weiter.

Zudem habe man sich mit anderen EU-Partnern abgestimmt beziehungsweise ihnen die Lage in Deutschland geschildert. Auch Frankreich, Italien und Spanien hatten die Impfungen ausgesetzt, weitere Länder sind mittlerweile gefolgt. Die EMA will am Donnerstag entscheiden. Als ein mögliches Ergebnis wird in Regierungskreisen etwa eine weitere Nutzung des Impfstoffes mit einer Warnung oder Einschränkung für Thrombose-gefährdete Patienten gesehen. (reuters/apa/red)

Aktuell haben damit Deutschland, Frankreich, die Niederlande, Irland, Dänemark, Norwegen und Island sowie Slowenien die Impfungen mit dem Produkt von Astrazeneca vorübergehend ausgesetzt. Italien und Österreich haben nur die Verwendung von bestimmten Chargen gestoppt.

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