Chemieindustrie : Deutsche Studie: Heuer gute Aussichten für Chemieindustrie

Die deutsche Chemieindustrie hat einer Studie zufolge im laufenden Jahr gute Aussichten auf Wachstum. Vor allem Anbieter von Spezial-Chemikalien könnten wegen ihrer hohen Innovationskraft 2016 einen Produktionszuwachs von knapp 3 Prozent erreichen, heißt es in einer am Montag in Frankfurt veröffentlichten Branchenstudie der Commerzbank.

Vorteilhaft sei dabei die enge Verzahnung mit deutschen Forschungseinrichtungen sowie mit industriellen Partnern und Kunden.

Die Unternehmen der Grundstoffindustrie profitieren nach Einschätzung der Commerzbank-Analysten vom niedrigen Ölpreis, der den Kostenabstand zur internationalen Konkurrenz verringere. Sie könnten einen leichten Produktionszuwachs von 0,5 Prozent erreichen.

Bedeutend für den Standort

Die Chemie spiele im Netzwerk der Industrie eine zentrale Rolle als Innovationsmotor, meint dazu der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), Utz Tillmann. Mehr als 80 Prozent ihrer Produktion gingen an industrielle Abnehmer etwa aus den Bereichen Auto, Bau und Maschinenbau. Nach wie vor sei die Energiepolitik die Achillesferse der Wettbewerbsfähigkeit, erklärte der Interessensvertreter. "Häufig wechselnde gesetzliche Vorgaben und unzählige staatliche Eingriffe in den Energiemarkt erzeugen hohe Planungsunsicherheit in den Unternehmen - und damit Zurückhaltung bei Investitionen."

Die Bedeutung der Pharmaindustrie für die Verbundstruktur der Industrie sei wichtig. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Pharma-, Spezial- und Basischemie gebe es nicht nur auf der gemeinsamen Grundlage von Molekülen für Wirk- und Werkstoffe, sondern auch in den intensiven Geschäftsbeziehungen der Unternehmen. (dpa/apa/red)