Halbleiter : Chipmarkt schrumpft nicht - im Gegenteil

Ein fertiger Halbleiter: Die weltweite Produktion soll sich in den nächsten Jahren verdoppeln.
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Weltweit legten die Branchenerlöse in der Chipbranche um 1,5 Prozent auf knapp 340 Mrd. Dollar (318,23 Mrd. Euro) zu, wie das US-Marktforschungsunternehmen Gartner mitteilte. Noch im Herbst hatten die Fachleute mit einem weiteren Schrumpfen des Chipmarktes gerechnet. "Insgesamt war der Umsatz der Halbleiterindustrie in der zweiten Jahreshälfte um einiges stärker als in der ersten Hälfte", sagte Gartner-Analystin Adriana Blanco. "Dies spiegelt den stärkeren Markt für Arbeitsspeicher, die Bestandsauffüllung sowie den Aufbau von Lagerbeständen für das iPhone 7 und die Weihnachtsfeiertage wider."

Die 25 größten Halbleiterhersteller der Welt setzen demnach im vergangenen Jahr 7,9 Prozent mehr um. Ihr Marktanteil kletterte auf 75,9 von zuletzt 73,2 Prozent. In der Chipbranche grassiert seit gut zwei Jahren das Übernahmefieber. Der enorme Kostendruck und neue Konkurrenz aus China drängen die Unternehmen zu Zusammenschlüssen. Treibende Kraft ist die Nachfrage nach günstigeren Chips und neuen Produkten für mobile Geräte mit Internetempfang. Im vergangenen Oktober trumpfte der US-Konzern Qualcomm mit der angekündigten Milliardenakquisition des niederländischen Rivalen NXP auf - bis dato der teuerste Zukauf in der Halbleiterindustrie.

Größter Hersteller war 2016 das 25. Jahr in Folge der US-Chipriese Intel, wie die Marktforscher von Gartner weiter mitteilten. Dahinter rangierte zum 15. Mal der koreanische Elektronikkonzern Samsung. Qualcomm schob sich 2016 am koreanischen Konkurrenten SK Hynix vorbei auf Platz 3 vor. (apa/Reuters)