Meinung : Die Investitionen in die Industrie 4.0 könnten einfach verpuffen

Jetzt hat auch die Politik ihr Herz für Industrie 4.0 entdeckt. Neo-Technologieminister Alois Stöger will heuer und nächstes Jahr insgesamt 250 Millionen Euro bereitstellen. Umfassende Förderungen, der Aufbau mehrerer Modellfabriken und drei Stiftungsprofessuren sind vorgesehen.

Die aktuelle Euphorie, mit der Politik und Wissenschaft zu Werke gehen, soll auch die Unternehmen – vom CEO bis hin zum Mitarbeiter am Shopfloor – anstecken. Für manche Beobachter fehlt allerdings nicht mehr viel zum Hyperaktionismus.

Die Befürchtung: Die Anstrengungen könnten, wenn nicht koordiniert, einfach verpuffen. Es wäre also eine gute Gelegenheit für die Treiber von Industrie 4.0, ein- mal ihre Konsensfähigkeit unter Beweis zu stellen. Partikularinteressen sollten hintangestellt, der Versuchung, eigene Technologie zu pushen, wider- standen werden. Und es wäre an der Zeit, das Thema endlich zu entmytho- logisieren. Industrie 4.0 wird die Ver- netzung in der Produktion weiter vor- antreiben – nicht weniger, aber auch nicht mehr. Eine historische Zäsur sollte man nicht erwarten.