Rüstungsindustrie Österreich : Mutares verkauft Anteile an Steyr Motors - 74 Millionen Euro durch Aktienumplatzierung

ABD0054_20181130 - STEYR - ?STERREICH: ZU APA0365 VOM 30.11.2018 - Nach einem Insolvenzantrag des Spezialmotorenhersteller Steyr Motors mit Sitz in Steyr hat das dortige Landesgericht am Freitag, 30. November 2018, ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung er?ffnet. - FOTO: APA/FOTOKERSCHI.AT/KLAUS MADER

Der Investmentgesellschaft Mutares hat mit dem Verkauf einer größeren Beteiligung an dem oberösterreichischen Spezialmotorenbauer Steyr Motors Millionen eingenommen.

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Die börsennotierte Beteiligungsgesellschaft Mutares SE & Co. KGaA hat durch den Verkauf eines erheblichen Aktienpakets an dem österreichischen Spezialmotorenhersteller Steyr Motors einen Bruttoemissionserlös von rund 74 Millionen Euro erzielt. Im Rahmen einer sogenannten Umplatzierung wurden insgesamt 910.000 Aktien zum Stückpreis von 34,00 Euro an institutionelle Investoren abgegeben, wie das Münchner Unternehmen am Freitag mitteilte.

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Bereits Mitte März hatte Mutares angekündigt, seine Beteiligung an Steyr Motors strategisch zu reduzieren. Ziel dieser Maßnahme war es, den Streubesitz deutlich zu erhöhen und der hohen Nachfrage institutioneller Anleger gerecht zu werden. Ursprünglich lag der Streubesitz an Steyr Motors bei lediglich rund 11 Prozent, was den Handel der Aktie an der Börse Wien stark einengte.

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Steyr Motors: Kursrallye durch Rüstungsfantasie

Die Reduzierung der Beteiligung ist ein bewusster Schritt, um die Attraktivität der Steyr-Aktie für den Kapitalmarkt zu erhöhen und gleichzeitig den Unternehmenswert zu steigern. „Mit dem Schritt solle der Streubesitz aufgrund einer sehr starken Investorennachfrage vergrößert werden“, hieß es damals seitens Mutares.

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Ein entscheidender Treiber für das gestiegene Interesse an Steyr Motors war die sogenannte Rüstungsfantasie, die den Aktienkurs des Unternehmens innerhalb weniger Tage sprunghaft ansteigen ließ. In einem äußerst engen Marktumfeld stieg der Kurs der Steyr-Aktie an der Wiener Börse von gut 30 Euro auf zwischenzeitlich spektakuläre 390 Euro – ein seltener Vorgang, der vor allem durch Spekulationen über zukünftige Aufträge im Verteidigungssektor ausgelöst wurde.

Am Donnerstag notierte das Papier wieder deutlich niedriger und ging mit einem Kurs von gut 39 Euro aus dem Handel. Dennoch bleibt Steyr Motors unter Marktbeobachtern ein spannendes Investment – nicht zuletzt aufgrund des spezialisierten Produktportfolios und potenzieller Auftragseingänge im militärischen und zivilen Bereich.

Beteiligungsverhältnis: Mutares hält weiterhin 40 Prozent

Nach der erfolgreichen Umplatzierung der Aktien hält Mutares nun rund 40 Prozent der Anteile an Steyr Motors. Damit bleibt das Unternehmen weiterhin ein bedeutender Aktionär und strategischer Partner, obwohl der Einfluss im Vergleich zur ursprünglichen Mehrheitsbeteiligung reduziert wurde. Die freigewordenen Mittel in Höhe von rund 74 Millionen Euro könnten von Mutares künftig für neue Akquisitionen oder zur Stärkung bestehender Portfoliounternehmen genutzt werden – ganz im Sinne der aktiven Buy-and-Build-Strategie, für die Mutares bekannt ist.

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