Die 250 größten Unternehmen in Österreichs Industrie
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Die Top 250 Unternehmen der österreichischen Industrie im Portrait
Es war ein Jahr der Gegensätze: 130 der 250 größten Industrieunternehmen erwirtschafteten 2023 ein Plus. Wer sich über steigende Erlöse freuen durfte und warum 2024 viele hoffen lässt.
Kontrastreicher konnte das Jahr 2023 nicht ausfallen. Nur annähernd jedes zweite Unternehmen der 250 größten produzierenden Unternehmen Österreichs - 130 an der Zahl - durfte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr über steigende Umsätze freuen. Nach dem Gesamtplus der Top-250 von 30 Prozent im Jahr 2021 setzte es mit 331,3 Milliarden Euro Umsatz magere minus zwei Prozent. Immerhin: Im Mittel legten die Unternehmen um 2,3 Prozent zu.
Top 250 Industrieunternehmen: 2024 bringt positive Entwicklungen
Und es gibt eine Reihe von positiven Nachrichten. Von personellen Einschnitten wurde großteils abgesehen, der Gesamtpersonalstand blieb mit 974.220 Mitarbeitern hoch. Im Vergleich zum Vorjahr wurde sogar Personal aufgebaut (plus sieben Pozent), wohl, um sich für die nächste Aufschwungperiode zu wappnen.
Jahr | Umsatz in Milliarden | Firmen > 1 Milliarde Umsatz | Mitarbeiter global |
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2023 | € 331,4 | 74 | 974.220 |
2022 | € 338,2 (- 2%) | 71 | 910.000 (+7%) |
74 Unternehmen - drei mehr als im Vorjahr - erwirtschafteten heuer mehr als eine Milliarde Euro Umsatz. Erstmals die Umsatzmilliarde knackte der Klagenfurter Baustoffriese WIG Wietersdorfer, zurückgekehrt in den Club der Milliardäre ist der Feuerwehrausrüster Rosenbauer International. Auch die Anwärterschaft ist sehenswert: Der Motorgerätehersteller Stihl Tirol, der um 24 Prozent wuchs, verpasste die Marke haarscharf. Erstaunlich: Die Dimension, in der zuletzt Ausgaben für Forschung und Entwicklung getätigt worden sind, allen voran: Der Villacher Halbleiterhersteller Infineon Technologies Austria mit 672 Millionen Euro F&E-Ausgaben.
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Die Umsatzmaximierer
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Rang 238 Unternehmen GAW Group Umsatz 2023: +27,1 %
27,1 Prozent Plus: Famos lief zuletzt das Geschäft des steirischen Industrieanlagenbauers GAW technologies, den Firmenerbin Nina Pildner-Steinburg mit Wolfgang Senner führt. In der Tonart, in der 2023 aufgespielt wurde, geht es weiter. Ins neue Jahr starteten die Grazer mit einer Reihe von Großaufträgen. Dank China wurden Aufträge im Rahmen von sechs neuen Papier- und Kartonmaschinen an Land gezogen. Der Auftragswert: insgesamt mehr als 17 Millionen Euro. Der erfreuliche - wiewohl wenig überraschende - Umstand: Während die europäische Papier- und Kartonindustrie eine Schwächeperiode zu überwinden hat, wird in China investiert. Im Lieferumfang der Steirer enthalten: Anlagen, die die Kernkompetenz von GAW unterstreichen. Wie etwa die ressourcen- und energieeffiziente Aufbereitung von Streichfarben, Stärke und Nasspartie-Chemikalien sowie die Nassmahlung von Calciumcarbonat - inklusive entsprechender Digitalisierung und Automatisierung.
„Mit diesen Projekten gehen wir mit einem erfreulich hohen Auftragspolster in das neue Wirtschaftsjahr"
Nina Pildner-Steinburg mit Co-Chef Wolfgang Senner
Größtes relatives Umsatzplus der Top 250
Folgende Tabelle zeigt die Umsatzsteigerung / Umsätze (in Mio. Euro)
Platz | Unternehmen | Umsatzsteigerung | Umsätze (in Mio. Euro) |
---|---|---|---|
1 | Ebner Beteiligungsgesellschaft m.b.H. | 51,5 % | 250,0 |
2 | Künz GmbH | 50,6 % | 183,7 |
3 | Liebherr-Werk Nenzing GmbH | 30,2 % | 688,9 |
4 | Sandvik Mining and Construction G.m.b.H. | 29,3 % | 274,2 |
5 | GAW Group Pildner-Steinburg Holding GmbH | 27,1 % | 169,0 |
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Die Kopfstarken
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Rang 75 Pfeifer Holding Umsatz 2023: -21,7 %
Satter Personalzuwachs bei der in dritter Generation familiengeführten Pfeifer Holding: Nicht weniger als 2.600 Mitarbeiter sind es, die heute an 13 Standorten in Österreich, Deutschland, Tschechien und Finnland arbeiten. Die Sägewerke der Gruppe unter der Leitung von CEO Michael Pfeifer sind vollintegriert, es werden jedes Jahr 5,4 Millionen Festmeter Holz eingeschnitten und entlang der Wertschöpfungskette - auszugsweise - zu Schnittholz und Hobelware, Betonschalungsplatten, Schalungsträgern, Brettschichtholz oder verleimten Massivholzplatten verarbeitet. An jenem geschichtsträchtigen Ort also, an dem Barbara Pfeifer 1948 den Grundstein legte, laufen heute noch die Fäden zusammen. Am Hauptsitz Imst werden in drei Produktionswerken Schalungsplatten, Schalungsträger, ein- und dreischichtige Massivholzplatten, Brettschichtholz, Briketts und Pellets gefertigt. Der Standort wird weiter entwickelt. Jüngst vom Tiroler Traditionsunternehmen realisiert: ein 30 Millionen Euro starkes Investitionsprogramm.
Größte relative Mitarbeitersteigerung
Folgende Tabelle zeigt die Mitarbeitersteigerung / Mitarbeiter 2023
Platz | Unternehmen | Mitarbeitersteigerung | Mitarbeiter 2023 |
---|---|---|---|
1 | Künz GmbH | 63 % | 880 |
2 | ASTA Elektrodraht GmbH | 30,2 % | 1.414 |
3 | Pfeifer Holding GmbH | 20,4 % | 2.600 |
4 | IMA Schelling Austria GmbH | 19,4 % | 2.150 |
5 | FACC AG | 18,4 % | 3.456 |
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Der Milliardärsclub
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Rang 73 Rosenbauer International Umsatz 2023: +9,5 %
Schon 2008 hat Sebastian Wolf, früherer Vorstandskollege von Firmeneigner Dieter Siegel, beim Feuerwehrausrüster Rosenbauer geheuert. Seit August 2022 ist er CEO. Und tauchte ein in eine Phase seiner Karriere, die eine ungewöhnlich intensive Erfahrungsebene brachte. Der Kontext verschob sich mit der Thementrias Pandemie, Krieg und , davolaufenden massiv. Wolf trat an, um das Unternehmen durch diese, wie er einmal sagte, "intensive Zeit" zu führen und den Turnaround hinzulegen. Der ist, wie man weiß, geglückt. 2023 kehrte das Unternehmen in die Gewinnzone zurück. Höhere Verkaufspreise bei Fahrzeugauslieferungen sowie Zuwächse bei Ausrüstungen, Komponenten und Dienstleistungen ließen den Umsatz auf 1,06 Milliarden Euro anschwellen. Nach einem Minus von 22,3 Millionen Euro im Vorjahr belief sich das Konzernergebnis auf 1,2 Millionen Euro. Kleiner Wermutstropfen: Die Anzahl der gelieferten Fahrgestelle lag noch unter den vereinbarten Liefermengen.
Unternehmen, die 2024 die Milliardenmarke knackten
Folgende Tabelle zeigt die Umsätze (in Mio. Euro) / Umsatzsteigerung
Platz | Unternehmen | Umsätze (in Mio. Euro) | Umsatzsteigerung |
---|---|---|---|
1 | WIG Wietersdorfer Holding | 1072,3 | 10 % |
2 | Rosenbauer International AG | 1.064,50 | 9,5 % |
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Die Anwärter für 2024
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Rang 78 STIHL Tirol Umsatz 2023: +24 %
Das nennt sich dann wohl Traditionsreichtum: Seit mehr als 40 Jahren produziert Stihl im Tiroler Unterland Motor- und Gartengeräte in außergewöhlicher Qualität. Stihl Tirol ist nicht nur Kompetenzzentrum für bodengeführte Gartengeräte wie Rasenmäher, Mähroboter, Aufsitzmäher oder Garten-Häcksler innerhalb der Stihl Gruppe, sondern ausgewiesener Spezialist für Akkuprodukte. Ein höchst erfolgreicher, stellt man fest: Zuletzt erwirtschaftete der Motorgerätehersteller unter der Führung von Jan Grigor Schubert ein Plus von 24 Prozent und kratzte an der Milliarden-Umsatzmarke. Im höchst "lean" aufgestellten Werk in Langkampfen, Bezirk Kufstein, wird produziert, was zu 98 Prozent exportiert wird. Etwa die Hälfte des Jahresumsatzes von 953,3 Millionen Euro ist in Europa erwirtschaftet worden. Und das entgegen dem Trend: Weltweite Absatzrückgänge in der Gartengerätebranche, hohe Lagerbestände beim Handel sowie ungünstige Witterung ließen die Branche zuletzt eher glücklos. "Der Fokus auf Akku-Technologie ist eine gute Entscheidung gewesen", heißt es im Unternehmen.
Unternehmen, die an der Milliardenmarke kratzten
Folgende Tabelle zeigt die Umsätze (in Mio. Euro) / Umsatzsteigerung/-minus
Platz | Unternehmen | Umsätze (in Mio. Euro) | Umsatzsteigerung/-minus |
---|---|---|---|
1 | Pfeifer Holding GmbH | 960 | -21,7 % |
2 | Wiener Netze GmbH | 959 | 15,1 % |
3 | STIHL Tirol GmbH | 953,3 | 24 % |
4 | Montanwerke Brixlegg AG | 949,4 | -21,8 % |
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Die Ebit-Helden
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Rang 90 FACC AG Umsatz 2023: +21,3 %
Luftfahrtindustrie und Zuliefersparten haben sich anhaltend gut auch im Jahr 2023 entwickelt. FACC profitierte von dieser Entwicklung - und steigerte den Umsatz um satte 21,3 Prozent auf 736 Millionen. Die andere Seite der selben Medaille: Das formidable Ergebnis. Das EBIT wurde im Vergleich zum Vorjahr mit 17,5 Millionen Euro mehr als verdreifacht, was übrigens ziemlich genau den hochfliegenden Erwartungen des Managements entsprach. Die EU-Rekordinflation und Personalkostensteigerungen blieben natürlich Einflussfaktoren. Der Ausblick ist positiv: Der Bedarf an Flugzeugleichtbaukomponenten werde weiterhin zunehmen, rechnet FACC-CEO Robert Machtlinger. Um steigende Bedarfe abzubilden, startete bereits 2023 der Ausbau des FACC-Werks in Kroatien. Die Bauarbeiten - angepeilt wird eine Verdreifachung der Werksfläche - sind demnächst finalisiert. Das spült nach Fertigstellung eine Kapazität von rund einer Million Fertigungsstunden ins Unternehmen.
Größte relative EBIT-Steigerung der produzierenden Industrie
Folgende Tabelle zeigt die EBIT-Steigerung / EBIT 2023 (in Mio. Euro)
Platz | Unternehmen | EBIT-Steigerung | EBIT 2023 (in Mio. Euro) |
---|---|---|---|
1 | FACC AG | 218,2 % | 17,5 |
2 | LINZ AG | 104,2 % | 90,5 |
3 | AGRANA Beteiligungs-AG | 71 % | 151 |
4 | EVN AG | 59,4 % | 528,5 |
5 | Energie Steiermark AG | 45,7 % | 150,4 |
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Die Ideenschmieden
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Rang 9 Infineon Technologies Austria AG Umsatz 2023: +6,9 %
Es ist ein beeindruckendes Zahlenwerk: Infineon Austria hat 2023 mit 672 Millionen Euro die Aufwendungen für Forschung, Entwicklung und Innovation gegenüber dem Vorjahr massiv - und zwar um 15 Prozent - gesteigert. Die Forschungsquote ist damit wieder zum Niederknien: zwölf Prozent. Mit 2.500 Mitarbeitern in F&E baute Infineon-Österreich-Chefin Sabine Herlitschka die Beschäftigtenzahl gegenüber dem Vorjahr (2.390 Personen) folgerichtig aus. Die Kärntner beschäftigen mithin ein Fünftel der F&E-Belegschaft des Konzerns. Ein kurzer Einblick in den Maßnahmenreigen: Zuletzt wurde in Innsbruck mit einem System-Kompetenzzentrum der sechste Standort eröffnet. Dort werden erste Referenzsysteme etwa für die Elektromobilität, Life Sciences, erneuerbare Energien oder die Robotik entwickelt, um innovative Anwendungen noch schneller zur Marktreife und zu den Endkunden zu bringen. Die Räumlichkeiten dienen auch als Vernetzungsplattform mit Bildungspartnern und Studierenden in Tirol.
F&E-Ausgaben absolut
Folgende Tabelle zeigt die Forschungsausgaben / Umsatz 2023 (in Mio. Euro)
Platz | Unternehmen | Forschungsausgaben | Umsatz 2023 (in Mio. Euro) |
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1 | Infineon Technologies Austria AG | 672 | 5.604 |
2 | Pierer Industrie AG | 275,2 | 3.596 |
3 | voestalpine AG | 214 | 16.684 |
4 | AVL List GmbH | 205 | 2.050 |
5 | Bosch-Gruppe in Österreich | 190 | 1.383 |