Grüner Stahl bei der Voestalpine : Voestalpine: Spatenstich zum Bau eines Elektrolichtbogenofens in Donawitz

Spatenstich zum Bau eines Elektrolichtbogens in Donawitz
- © APA/LUCAS PRIPFL PHOTOGRAPHYAuf dem Weg zu einer weitgehend grünen Stahlerzeugung beginnt die voestalpine mit der Umsetzung ihres Drei-Stufen-Plans. Der Spatenstich für den Bau eines Elektrolichtbogenofens erfolgte am Mittwoch in Leoben-Donawitz. Laut CEO Herbert Eibensteiner sollen damit bis zum Jahr 2050 insgesamt fünf Hochöfen in Donawitz und Linz ersetzt werden. Begonnen wird in Donawitz, danach wird in Linz gebaut. Damit werden rund 4 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr eingespart, das sind knapp 5 Prozent der gesamten österreichischen CO2-Emissionen.
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Eibensteiner sagte bei einem Pressegespräch in Donawitz, die Gesamtinvestitionen an beiden Standorten beliefen sich auf rund 1,5 Milliarden Euro, man befinde sich in der Endvergabephase. Aus heutiger Sicht könne ab 2027 produziert werden, so Eibensteiner weiter. Ab 2030 werde jeweils ein weiterer Hochofen in Linz und Donawitz ersetzt, die letzte "Ablöse" werde dann 2025 in Linz erfolgen. Damit ist CO2-Neutralität erreicht, der Fokus liegt auf grünem Wasserstoff. Ein relevanter Einsatz von größeren Mengen grünen Wasserstoffs werde ab der zweiten und dritten Stufe erfolgen, hieß es auf APA-Anfrage.
"Ein Stahlwerk im Kleinen"
Laut Franz Kainersdorfer, Leiter der Metal Engineering Division, belaufen sich die Investitionen in Donawitz auf 450 Millionen Euro, die österreichweit eine Wertschöpfung von 237 Millionen Euro generieren, davon 158 Millionen Euro in der Steiermark. Kainersdorfer verwies auch auf das Technikum Metallurgie: "Das ist ein Stahlwerk im Kleinen, zum Testen alternativer Energieträger, darüber hinaus verfolge man das Wasserstoffprojekt Sustainable Steel (SusSteel)."
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Mit dem Bau des Elektrolichtbogenofens (Electric Arc Furnace, EAF) wird im Jahr 2024 begonnen, bereits drei Jahre später soll der EAF in Donawitz in Betrieb gehen und im Vollbetrieb rund 850.000 Tonnen CO2-reduzierten Stahl pro Jahr produzieren. Im Gegensatz zum bisherigen LD-Verfahren (Linz-Donawitz-Verfahren), bei dem Kohle und Koks als Reduktionsmittel eingesetzt werden, kann der EAF ohne fossile Energieträger betrieben werden.
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Je nach Qualitätsanforderung wird eine Mischung aus Schrott, flüssigem Roheisen und HBI ("Hot Briquetted Iron") eingesetzt. Aus diesem Grund wird auch eine Schrotthalle errichtet und der Altbestand auf dem Werksgelände adaptiert. Für die Energieversorgung wurden zwei Umspannwerke errichtet, eines mit 220 kV mit der Austrian Power Grid (APG) und eines mit 110 kV mit der Energie Steiermark. Damit sei der Ausstieg aus dem Energieträger Koks eingeleitet, so die voestalpine-Chefs.
