Marktschwäche in China : Minus 84 Prozent: Massiver Gewinneinbruch bei BMW

Oliver Zipse BMW

Oliver Zipse, Vorsitzender des Vorstands der BMW AG, warnt davor, in Aktionismus zu verfallen.

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"Mit unserem globalen Ansatz haben wir schon oft schwankende Nachfragen in einzelnen Märkten kompensiert. Natürlich beobachten wir die aktuelle Marktentwicklung in China sehr genau. Die volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind dort herausfordernd – das gilt für alle Marktteilnehmer", so Oliver Zipse, Vorsitzender des Vorstands der BMW AG.

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Der Betriebsgewinn verringerte sich um fast zwei Drittel auf knapp 1,7 Mrd. Euro, der Umsatz sank um 15,7 Prozent auf 32,4 Mrd. Euro. Die Zahlen fielen damit schlechter aus als vom Unternehmen befragte Analysten erwartet haben. Wegen der Mängel an dem Bremssystem konnte BMW zeitweise bestimmte Autos nicht ausliefern. Für das vierte Quartal 2024 zeigte sich BMW zuversichtlich, die Lagerbestände wieder abbauen zu können, und hält an der im September zurückgefahrenen Prognose für das Gesamtjahr fest.

"Veränderungen in unserem Umfeld adaptieren wir kontinuierlich, ohne in Aktionismus zu verfallen."
Oliver Zipse

Mangelhaftes Bremssystem verursacht hohe Kosten

BMW senkte bereits im September die Prognosen. Bei dem technischen Problem geht es um das Integrierte Bremssystem (IBS) von Continental. Laut BMW sind mehr als 1,5 Mio. Autos betroffen, was den Ausblick für die zweite Jahreshälfte erheblich dämpfte. Die Zusatzkosten bezifferte der Konzern auf einen hohen dreistelligen Millionenbetrag.

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Trotz der Entwicklung bleibt Zipse optimistisch: "Veränderungen in unserem Umfeld adaptieren wir kontinuierlich, ohne in Aktionismus zu verfallen. Wir setzen unseren langfristigen Erfolg nicht für kurzfristige Anpassungen aufs Spiel, sondern steuern an unserem strategischen Kurs entlang weiter in die Zukunft. Unser Ansatz der Technologieoffenheit bewährt sich und erweist sich heute als richtiger denn je. Unsere globale Aufstellung im Vertrieb, der Produktion sowie in unserem Lieferantennetzwerk sichert uns weltweiten Marktzugang."

BMW
Bereits Anfang September hatte BMW über Bremsprobleme, verursacht durch den Zulieferer Continental, sowie über schwache Verkaufszahlen in China informiert und infolgedessen die Jahresprognose gesenkt. Im Bereich der Elektromobilität konnte BMW hingegen Erfolge verzeichnen: Der Absatz vollelektrischer Fahrzeuge stieg im dritten Quartal konzernweit um zehn Prozent auf 103.440 Einheiten. - © BMW