Produktion im "Vollzeit-Modus" : KTM erhält benötigte Finanzhilfe aus Indien

KTM: Weitere 50 Mio. Euro zur Absicherung der Produktion überwiesen
- © KTMDie nächste Finanzspritze von 50 Millionen Euro zur Sicherung der Produktion beim Motorradhersteller KTM in Mattighofen (Bezirk Braunau) ist gesichert. Die Pierer Mobility AG teilte am Dienstagvormittag in einer Aussendung mit, dass "weitere Mittel für die Wiederaufnahme der Produktion bei KTM gesichert" seien. Um den Betrieb in den Monaten April und Mai sicherzustellen, werden insgesamt 100 Millionen Euro benötigt.
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Seit Dienstag wird im KTM-Werk Mattighofen wieder voll gearbeitet, wie Michael Seemayer, Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft PRO-GE, gegenüber der "Krone" bestätigte. Seit Jahresbeginn wurden die Beschäftigten nur für eine 30-Stunden-Woche bezahlt - sowohl jene, die arbeiten, als auch jene, die zu Hause bleiben mussten.
Pierer Mobility wehrt sich gegen Vorwürfe
Pierer Mobility wies in der Aussendung auch Berichte zurück, wonach ein Kreditinstitut 65 Millionen aus Patronatserklärungen für die KTM-Gruppe fällig gestellt habe. "Die Gesellschaft hat aus der Patronatserklärung keine Ausstattungsverpflichtung gegenüber dem Kreditinstitut", wehrte man sich gegen Vorwürfe, "dass Gelder an den Gläubigern vorbeigeschleust werden".
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Die Tageszeitung "Kurier" hatte am Dienstag aus einem Anwaltsschreiben zitiert, wonach die Großbank der Ansicht sei, dass Pierer Mobility ihrer finanziellen Ausstattungspflicht für die insolventen KTM-Töchter aus der besagten Patronatserklärung nicht nachgekommen sei. "Vielmehr wurden 50 Mio. Euro über eine Konstruktion als Einlösung von Forderungen der KTM gegenüber der Pierer New Mobility GmbH (...) an der Pierer Mobility vorbeigeschleust", wird aus dem Schreiben zitiert - was die Pierer Mobility bestreitet.
600 Millionen Euro bis 23. Mai
"Der Investorenprozess zur Finanzierung der Sanierungsplanquote und des operativen Betriebes der KTM-Gruppe läuft unvermindert weiter", hieß es weiter. Die 30-prozentige Barquote für die Gläubiger von knapp 600 Millionen Euro muss bis 23. Mai beim Sanierungsverwalter eingelangt sein. In weiterer Folge wird das Gericht Anfang Juni 2025 den Sanierungsplan bestätigen und mit Rechtskraft ist das Sanierungsverfahren der KTM AG beendet.
Insgesamt sind seit der Insolvenz Ende November 2024 mehr als 2,2 Milliarden Euro an Forderungen gegen KTM eingegangen, von denen Insolvenzverwalter rund zwei Milliarden anerkannt hat. Schwierigkeiten bei der Abstimmung bereiteten vor allem die Banken, bei denen KTM mit 1,3 Milliarden Euro in der Kreide stand. Sie kommen aus der ganzen Welt und hatten dem Vernehmen nach kaum Sicherheiten für die KTM-Kredite verlangt.