Das in Wels ansässige Startup voidsy hat sich auf ein hochspezialisiertes Gebiet der industriellen Messtechnik konzentriert: die zerstörungsfreie Prüfung von Bauteilen auf strukturelle Unregelmäßigkeiten und Defekte. Die Besonderheit: Das Verfahren arbeitet vollkommen kontaktlos. Das System „3D V-ROX“ nutzt eine spezielle Form der aktiven Thermografie, die insbesondere in Luft- und Raumfahrtanwendungen neue Maßstäbe setzen soll. Das siebenköpfige Team rund um Holger Plasser, der 25 Prozent am Unternehmen hält, verfolgt einen klaren Kurs: Qualität vor Quantität. Die Stückzahlen bleiben bewusst niedrig, der Wert der Einzelgeräte dafür hoch. Die Einstiegspreise bewegen sich im Bereich von 100.000 bis 150.000 Euro – abhängig von Ausstattung und Softwareumfang.
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voidsy hat sich in einem komplexen Marktumfeld positioniert. Die Technologie ist dual-use-fähig, kann also sowohl in zivilen als auch militärischen Anwendungen eingesetzt werden. Entsprechend komplex gestalten sich Exportprozesse – insbesondere bei Endverbleibsfragen. „Wir kommen aus dem zivilen Bereich. Unsere Technologie ist nicht bösartig – aber Luft- und Raumfahrt ist oft militärisch“, erklärt Plasser. Der dual-use-Status bringt Herausforderungen mit sich, aber auch Chancen: Insbesondere im militärischen Umfeld sind Budgets weniger restriktiv, was bei Ausschreibungen zusätzliche Optionen eröffnet. Als Kunden zählt man namhafte Luft- und Raumfahrtkonzerne in Europa und in den USA – Namen werden aus Diskretionsgründen nicht genannt.