Wie also drückt er dem Unternehmen, dessen Standort Edt bei Lambach der Vater in den 2010er-Jahren von Grund auf erneuerte und ausbaute, sodass heute Wachstumsraten von 30 Prozent umsetzbar sind, seinen Stempel auf? "Die weitere Transformation ist meine Aufgabe", sagt Bauer-Harnoncourt, dessen Vater weiterhin als "wichtiger Sparring Partner & Mentor in strategischen Fragen" eingebunden ist und von dem der Junior "kein Reinregieren von der Seite" kennt. So wurden kürzlich neue Abteilungen wie Anwendungstechnik für Faserchemie geschaffen, eine neue Vertriebsstruktur implementiert.
Und während in Österreich die Errichtung eines neuen F&E-Zentrums geplant ist, soll schon im September der Baustart für ein neues Werk in Thailand erfolgen. Gebaut wird in Prachinburi auf der grünen Wiese. Ein ganz neuer Prozess für das Unternehmen, da bisher immer Field-Engineering in der eigenen Anlage betrieben wurde. Jetzt gilt es alles zu berücksichtigen - vom Pre-Basic-Enginieering bis zu den Bauplänen.
"Wir haben uns in den Flieger gesetzt und uns ein Bild vor Ort gemacht", sagt Bauer-Harnoncourt. Asien ist mit 70 Prozent Marktanteil der Fasermarkt schlechthin, ein Parkett, auf dem man künftg - ab spätestens Ende 2026 - "local for local" Prozesschemie produzieren will. Auch, weil die Anlagenauslastung in Österreich bei nahezu einhundert Prozent liege. Die USA? Ist dagegen mit unter einem Prozent Fasergeschäftanteil momentan vernachlässigbar. "Dort haben wir praktisch kein aktives Geschäft", sagt Bauer-Harnoncourt.