Papierindustrie Women4PaperIndustry : Das bringt das Frauennetzwerk Women4PaperIndustry

Sigrid Eckhardt, Geschäftsführerin Austropapier und Gründerin Women4PaperIndustry: "Wir steigern die Attraktivität der Papierindustrie, indem wir zeigen, was die Branche an tollen Jobs zu bieten hat".
Die Papierindustrie ist - wie Produktionsunternehmen allgemein - eine Männerdomäne. Das Image der harten, eher schmutzigen Arbeit hat jahrzehntelang dafür gesorgt, dass vorwiegend Männer sich um diese Jobs gerissen haben. Ungleichbehandlungen wie zum Beispiel das Nachtarbeit Verbot für Frauen, das erst in den 2000 aufgehoben wurde, beeinflusst noch immer die Struktur der Belegschaft.
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Sigrid Eckhardt, Geschäftsführerin Austropapier - Vereinigung der Österreichischen Papierindustrie, ist in ihrer Funktion vor drei Jahren angetreten, den Frauenanteil in der Branche signifikant zu erhöhen. "Frauenförderung gibt es bei uns in der Industrie schon seit geraumer Zeit", sagt Eckhardt. Man biete private Kinderbetreuungseinrichtungen, einen Tag der offenen Tür, um Mädels in die Betriebe zu holen, bis hin zu Mentoring-Programmen. Maßnahmen, die auch greifen würden.
"Das sehen wir an der prozentuellen Steigerung des Frauenanteils in den letzten zehn Jahren um 18,4 Prozent", sagt Eckhardt. Aber natürlich bewege man sich nach wie vor auf relativ überschaubaren Niveau. Auch deshalb habe man sich als als Branchenvereinigung entschieden, ein Frauennetzwerk ins Leben zu rufen, um sich explizit um dieses Thema zu kümmern.
Diversität
Die österreichische Papierindustrie setzt mit dem Frauennetzwerk Women4PaperIndustry ein starkes Zeichen für Diversität und Inklusion. Ziel der Plattform ist es, die Bedeutung von Frauen in der Branche hervorzuheben, ihre Beteiligung zu fördern und ihnen die notwendigen Ressourcen und Unterstützung für ihre berufliche Entwicklung zu bieten. So soll nicht nur die Gleichstellung gefördert werden, sondern auch die Innovationskraft und Effizienz der Unternehmen. "Die Branche wird nach wie vor als Old Economy wahrgenommen und als eine Branche, wo wo schwere körperliche Arbeit zu leisten ist und Frauen sich nicht angesprochen fühlen", sagt Eckhardt. Genau dort setze man mit dem Frauennetzwerk an. "Wir versuchen, die Attraktivität der Papierindustrie zu steigern, indem wir zeigen, was die Branche an tollen Jobs zu bieten hat", sagt sie.
Plus bei weiblichen Lehrlingen.
Ein erster Etappenerfolg ist schon gelungen. Während die Anzahl der Beschäftigten mit rund 7.600 im Jahr 2023 im Vergleich zu 2022 nahezu unverändert blieb, verschob sich die Verteilung zugunsten weiblicher Beschäftigter, die um 1,6 Prozent zunahmen. Besonders erfreulich ist die Entwicklung bei den jungen Beschäftigten: Weibliche Lehrlinge machen bereits 15,2 Prozent der jungen Auszubildenden aus, was deutlich über dem Gesamtfrauenanteil von 11,3 Prozent liegt.