Clemens Först und Unternehmensberatung : Clemens Först, Rail Cargo Group: „Schätze Offenheit mehr als höfliche Zurückhaltung"
„Ich arbeite gerne für jene, die hohe Ansprüche an sich selbst und ihre Organisation – aber auch an uns stellen.“, bekennt der Berater Maximilian Scherr. Damit eine Kooperation Sinn macht müssen, findet er, vor allem zwei Punkte stimmen: zum einen die Chemie, aber auch bestimmte Wertvorstellungen. „Mir persönlich ist es zum Beispiel wichtig, dass mein Gegenüber auch einmal eine härtere inhaltliche Diskussion verträgt. Mit sehr konsensbedachten Menschen tue ich mir ebenso schwer wie mit extremen Egomanen.“
Dass es im Geschäftsleben beide Typen gibt, weiß Scherr aus breiter eigener Erfahrung. Als Partner bei Arthur D. Little ist er unter anderem für die Global CEO Insights Study des Beratungshauses und in Österreich für die Bereiche Strategy, Innovation und Performance Improvement verantwortlich, andererseits war er als Vicepresident und Vorstandsmitglied der Deutschen Telekom jahrelang selbst als Manager tätig. Wie unterschiedlich Menschen in exponierten Führungspositionen denken und handeln, weiß er also aus erster Hand.
Österreichs beste Unternehmensberatungen: Das Ranking
Wie auch schon in den Vorjahren bietet das Unternehmensberatung-Ranking des INDUSTRÌEMAGAZINS auch heuer einen detaillierten Überblick über die aktuelle Verfasstheit der Branche der Unternehmensberatung. Das Unternehmensberater-Ranking 2024 des INDUSTRIEMAGAZIN unterzieht den österreichischen Markt für Consulting-Dienstleistungen einem Check: Welches Zeugnis stellen Entscheidungsträger österreichischer Unternehmen den Anbietern in punkto Qualität aus? Welchen Mehrwert können erfahrene Consultants für Unternehmen bringen? Wie tief ist dafür in die Tasche zu greifen? Und: Welche Kriterien müssen Unternehmensberater jedenfalls erfüllen?
Abgrenzung Untersucht wurden klassische Beratungsunternehmen, IT-Beratungen, Beratungstöchter von Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und Inhouse-Consultingfirmen, die am Markt tätig sind.
Befragungsdesign Den Teilnehmern der Studie wurde vorerst ungestützt die Frage gestellt: "Welche Unternehmensberatung kennen Sie in diesem Beratungsfeld? Mit welchen haben Sie Erfahrung?". Danach wurde den Teilnehmern eine Liste von Beratungsunternehmen jedes Beratungsfelds vorgelegt und die Frage gestellt: "Wie bewerten Sie alles in allem die Qualität dieser Beratungsunternehmen?" Die Bewertung erfolgte in der Schulnotenskala. Branchenspezialisten wurden zusätzlich auch in einem eigenen Rating gerankt.
Befragungsteilnehmer Für das Ranking wurden über das Online-Panel von brandscore.at 500 leitende Angestellte (alle Branchen, Geschäftsführer, C-Level, Executives) befragt. Die Befragung fand im Mai 2024 statt.
Gewichtung, Rangreihung Eine Teilnahme an der Rangreihung setzte mindestens 15 gestützte Antworten von Befragungsteilnehmern voraus. Der Rang in der Bestenliste ergibt sich aus der Qualitätsbewertung analog zur Schulnotenskala. Die Berechnung der Sterne, die wir zusätzlich zur Reihung vergeben, funktioniert wie folgt: Die 20 Prozent einer Kategorie erhalten 5 Sterne, die besten 21 bis 40 Prozent erhalten 4 Sterne usw. bis hin zu den schlechtesten 20 Prozent mit einem Stern.
Genau das ist ein Punkt, den Clemens Först, Vorstandsvorsitzender der ÖBB-Tochter Rail Cargo Group an Scherr sehr schätzt: „Es gibt nicht viele Berater, die das Beratergeschäft von der Pike auf gelernt haben, aber auch über längere Zeit operativ in einem Großkonzern tätig waren. Diese Kombination verspricht nicht nur inhaltlich korrekte, sondern auch umsetzbare Lösungen.“ Außerdem sei auch er jemand, der den offenen Diskurs mehr schätzt als höfliche Zurückhaltung, ergänzt Först.
Dementsprechend lange währt inzwischen die Zusammenarbeit zwischen Först und Scherr. „Überwiegend sind es wichtige operative und strategische Herausforderungen, wo wir uns punktuell und teilweise auch sehr kurzfristig die Unterstützung von Arthur D. Little holen“, berichtet Först.
Derzeit arbeiten die Rail Cargo Group und Arthur D. Little gemeinsam an einer Optimierung des Rail-Cargo-Group-Netzes. Kriegerische Konflikte, eine drohenden bis manifeste Rezession in vielen Ländern der Wert und schwer vorhersehbaren Lieferkettendynamiken machen der Logistik-Branche ihr Geschäft im Moment nicht einfach.
Routen anzupassen, Ausweichstrecken zu finden und eine ideale Taktung zu finden sei gerade in einem solchen Umfeld wichtig, um trotz Gegenwind auf Erfolgskurs zu bleiben, erklärt Först. „Das sind Entscheidungen, die einerseits sehr viel mit Planung und Strategie zu tun haben, andererseits aber auch sehr viel mit Menschen und mit Change Management. Schließlich betreffen sie den absoluten Kern des Unternehmens.“
Veränderungen im Kern des eigenen Handelns anzunehmen, sei nicht immer und nicht für jeden einfach, ergänzt Scherr. Gerade bei der Rail Cargo Group, sei das Umfeld aber sehr positiv: „Die Leute hier sind wirklich Eisenbahner mit Herz und Seele. Sie wollen nach vorne spielen und nicht, bildlich gesprochen, Papier von links nach rechts verschieben. Wir kommen daher bei unserem Projekt auch dementsprechend gut voran.“