Die Kunden sind primär Tier 1 in Mexiko, daher ist Henn in diesem Bereich unmittelbar von keinen Zöllen betroffen. Bei allfälligen Lieferungen aus Mexiko in die USA stellt sich Ohneberg je nach Lieferkonditionen "auf Nachverhandlungen mit Kunden und Partnern in der Region ein".
Dass Trump bei den Mexiko-Zöllen noch einen deutlicheren Rückzieher macht als er es mit dem Aufschub um einen Monat gerade getan hat, hofft Ohneberg trotzdem. "Am Ende schadet er allen", so der Henn-Chef. Er heize damit die Inflation in Amerika an und schade der US-Automobilwirtschaft, deren vorgelagerte Strukturen in Mexiko domiziliert seien.
Dass auch Europa Strafzölle ausfassen könnte, ist für Ohneberg vorstellbar. Die Gemengelage mit ihren multiplen Krisen - geopolitische Unsicherheit, Transformation, Kostendruck, Lokalisierung, Zölle - "wird immer herausfordernder", sagt er.
Für die Wirtschaft sei "Trumps Zollpolitik Gift", sagt er. Denn Unternehmen bräuchten Vorlaufzeit und Berechenbarkeit, um Maßnahmen zu setzen. "Am Ende des Tages seien viele der Dinge nicht beeinflussbar oder vorhersehbar", sagt Ohneberg.