Chemische Industrie : Wacker Chemie verkauft die Mehrheit am Siliziumverarbeiter Siltronic
Die Münchener Wacker Chemie gibt die Mehrheit an ihrer Silizium-Tochter Siltronic schneller ab als erwartet. Der Spezialchemie-Hersteller warf 6,3 Millionen Siltronic-Aktien auf den Markt, wie die beteiligten Banken mitteilten. Wacker selbst sprach nur davon, mit der Über-Nacht-Platzierung seine Beteiligung von bisher 51,8 Prozent reduzieren zu wollen.
Mit dem Verkauf des Aktienpakets verdient Wacker rund 352 Mio. Euro. Die beauftragten Banken hätten die Aktien zum Preis von je 55,85 Euro bei institutionellen Investoren platziert, teilt der Münchner Konzern mit.
Wacker hält jetzt 31 Prozent an Siltronic
Nach dem Verkauf des Pakets an große institutionelle Investoren käme Wacker noch auf knapp 31 Prozent an Siltronic. Das spült dem Münchener Konzern mehr als 350 Millionen Euro in die Kassen.
Der Preis der Aktien liege gut fünf Prozent unter dem Xetra-Schlusskurs von 59,01 Euro vom Dienstag, berichtete der zu Thomson Reuters gehörende Informationsdienst IFR. Organisiert wurde die Platzierung von Credit Suisse, Citi und der Commerzbank.
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Wacker hatte Siltronic im Juni 2015 an die Börse gebracht - zu einem Preis von 30 Euro je Aktie. Er hat sich seither beinahe verdoppelt. Damit begründete auch Wacker-Chef Rudolf Staudigl den Verkauf: "In Verbindung mit dem günstigen Marktumfeld der Halbleiterbranche eröffnet sich für uns die Gelegenheit, die Beteiligung an Siltronic deutlich abzubauen und damit wie geplant in die Minderheit zu gehen."
Börsengang im Sommer 2015
Offenbar hat Wacker schon vorher ein kleineres Aktienpaket abgegeben. In dem aktuellen Geschäftsbericht ist die Beteiligung noch mit 57,8 Prozent verzeichnet. (reuters/apa/red)