Stahlindustrie : Voestalpine: Laufendes Kostensenkungsprogramm soll über 600 Millionen einsparen

In der Stahldivision der Linzer Voestalpine läuft seit 2009 ein Sparprogramm, das rund 370 Mio. Euro an jährlicher Kostenreduktion bringen soll. Das ursprüngliche Ziel, so Wolfgang Eder heute bei einem Conference Call mit Investoren, waren rund 380 Mio. Euro. In den anderen drei Verarbeitungsdivisionen seien im Rahmen des Programmes seit 2009 je Division 80 bis 100 Mio. Euro pro Jahr eingespart worden. Die Kapazitäten seien "mehr oder weniger voll ausgelastet" - in einigen Bereichen nur zu 97 Prozent. Eder geht davon aus, dass sich an der Vollauslastung in den nächsten Monaten nichts ändern wird. Der Standort Linz sei voll ausgelastet. Bei den Preisen sei die Talsohle erreicht. Im Jahresverlauf sollten die Preise tendenziell steigen, erwartet Eder. Auf die voestalpine werde sich dies mit einer zeitlichen Verzögerung auswirken, weil man nicht am Spotmarkt tätig ist. Die sinkende Verschuldung bietet Wachstumspotenzial. Die Verschuldungsquote (Gearing) lag Ende des dritten Quartal bei 49,8 Prozent, Tendenz weiter fallend. Der voestalpine-Chef sieht daher Spielraum für Investitionen und Akquisitionen. In den ersten drei Quartalen lagen die Investitionen bei rund 500 Mio. Euro, weitere 200 Mio. Euro sollen im vierten Quartal dazukommen. Anpassungen beim Personalstand erfolgten über die natürliche Fluktuation, es gebe keine Kündigungen, sagte voestalpine-Chef Wolfgang Eder heute, Donnerstag, bei einem Conference Call zu den Ergebnissen der ersten drei Quartale. Die Mitarbeiterzahl bei der voestalpine ist im Laufe des Geschäftsjahres 2012/13 gefallen. Zum Stichtag 31. Dezember waren im Konzern rund 44.700 Mitarbeiter (Vollzeitäquivalent) beschäftigt. Das sind laut Aktionärsbericht um 3,8 Prozent weniger als zu Beginn des Geschäftsjahres Anfang April und um 1 Prozent weniger als zum Vorjahres-Stichtag. In Österreich waren zu Jahresende 20.900 Mitarbeiter beschäftigt. Die Zahl der Leiharbeiter sank seit Beginn des Geschäftsjahres um 30 Prozent auf rund 3.000. Es seien Abgänge nicht ersetzt worden. "Wir haben niemanden kündigen müssen", sagte Eder. (APA/red)