Stahlschrott : Rückgang im deutschen Stahlrecycling

Stahlunternehmen in Deutschland kauften 2014 mit geschätzten 14,7 Millionen Tonnen 2,4 Prozent weniger Schrott als 2013. Neben Einbrüchen beim Export sei auch das Inlandsaufkommen rückläufig gewesen, erklärt Rainer Cosson, BDSV-Hauptgeschäftsführer, und zwar um 0,2 Prozent auf 21,9 Millionen Tonnen.
Abnehmer des Stahlschrotts sind Stahlproduzenten und Gießereien. In Deutschland gab es bei beiden Industrien 2014 Produktionszuwächse gegenüber dem Vorjahr. Während die deutsche Stahlproduktion in 2014 um 0,7 Prozent auf 42,9 Millionen Tonnen angestiegen ist, kauften die deutschen Stahlwerke mit geschätzten 14,7 Millionen onnen aber 2,4 Prozent weniger Schrott zu als im Vorjahr. Ein Grund lag in einer Verschiebung zwischen den Produktionslinien Oxygenstahl und Elektrostahl. Während die Produktion von Oxygenstahl, bei der Schrott nur zu rund 18 Prozent eingesetzt wird, um 2,4 Prozent zunahm, ging die Produktion von Elektrostahl (der auf Basis von Schrott zu praktisch 100 Prozent hergestellt wird) um 2,9 Prozent zurück.
Günstiger sah die Situation bei den Lieferungen an Gießereien aus. Die deutschen Gießereien produzierten 4,2 Millionen Tonnen Eisen-, Stahl- und Temperguss (plus ein Prozent gegenüber dem Vorjahr) und kauften nach ersten Schätzungen 3,4 Millionen Tonnen Schrott zu – 1,7 Prozent mehr als im Vorjahr. In dieser Wirtschaftssparte ist der Stahlschrotteinsatz mit etwa 88 Prozent zu beziffern. Die insgesamt geringeren Versandmengen im Jahr 2014 seien erneut mit einer fallenden Preistendenz verbunden gewesen, so Cosson. Insgesamt könne man mit dem vergangenen Jahr nicht zufrieden sein. Auch zu Beginn des Jahres 2015 seien die Preise tendenziell weiter nach unten gerichtet.