Outsourcing : Outsourcing-Studie: Auch Rechnungswesen Kandidat fürs Auslagern

Befragt wurden 150 deutsche Unternehmen aller Branchen, durchgeführt hat die Studie die Unternehmensgruppe buw, die Einkaufsberatung Kerkhoff Consulting und das Kerkhoff Competence Center of Supply Chain Management an der Universität St. Gallen. 95 Prozent der befragten Unternehmen wollen in den nächsten fünf Jahren das Facility Management nicht mehr intern durchführen lassen, 86 Prozent wollen auf externe Sicherheitsdienste setzen. Die Telekommunikation soll bei 73 Prozent der Befragten outgesourct werden, die Logistik bei zwei Drittel. Die Hälfte möchte sich von einer internen IT-Abteilung verabschieden. Und immerhin zwei von fünf befragten Unternehmen wollen in den nächsten fünf Jahren das Personal- sowie das Rechnungswesen in fremde Hände legen. Fast niemand (4 Prozent) will Forschung und Entwicklung externalisieren, ebenso wenig den Vertrieb (8 Prozent) oder das Marketing (15 Prozent) Insgesamt haben nur 60 Prozent der befragten Unternehmen angeführt, dass die Steigerung von Qualität den Impuls für Outsourcing gegeben hat. Bei neun von zehn Unternehmen war die Entscheidung ausschließlich oder mindestens Bestandteil von Kostensenkungsprogrammen. Qualitätssprung erwartet Die fünf Unternehmen, die in der Befragung die höchste Zufriedenheit mit ihrer Outsourcing-Entscheidung aufwiesen, haben sich nicht allein aus Kostengründen für die Auslagerung von Prozessen (Business Process Outsourcing) an externe Dienstleister entschieden. Sie haben angegeben, dass ihre wichtigste Motivation eine Steigerung der Qualität der jeweiligen Dienstleistung war. Auch ansonsten decken sich ihre Aussagen häufig nicht mit dem Rest der Befragten: Die besonders zufriedenen Unternehmen halten ein klar definiertes System zur Bewertung von Dienstleistungen für wichtiger als die anderen Befragten, haben häufiger Maßnahmen zur Vorbereitung von Outsourcing-Aktivitäten getroffen und nutzen eine spezielle Steuerungseinheit für Outsourcing-Entscheidungen. Nur 18 Prozent der restlichen Unternehmen nutzen eine solche Steuerungseinheit. Einkauf an Bord 91 Prozent der befragten Unternehmen halten die Einbindung der Einkaufsabteilung als unterstützende Abteilung in den Outsourcing-Prozess für wichtig oder sehr wichtig. Die Einkäufer suchen die neuen Dienstleister gemeinsam mit der Geschäftsführung oder den entsprechenden Abteilungsleitern aus. 86 Prozent der Unternehmen halten es zudem für wichtig oder sehr wichtig, die Einkäufer in die operativen Entscheidungen mit einzubeziehen. "Auf der strategischen Ebene sieht das leider häufig ganz anders aus", sagt Oliver Kreienbrink, Partner bei Kerkhoff Consulting. "Einkäufer sind noch immer viel zu selten von Anfang an in den Prozess mit eingebunden und verschenken damit wertvolle Potenziale. Denn nur wenn sie schon bei der strategischen Entscheidung mit am Tisch sitzen, können sie bereits Impulse für die Auswahl von Dienstleistern geben. Nur dann können Unternehmen ihre Qualität in den outgesourcten Prozessen steigern und zugleich auch Kosten senken." (red)