Kraftwerke : OMV eröffnet Gaskraftwerk Brazi
Die rumänische OMV-Tochter Petrom hat das Gas-Kombikraftwerk Brazi mit einer Leistung von 860 Megawatt (MW) am Dienstag feierlich eröffnet. Insgesamt wurden rund 530 Millionen Euro in die Errichtung investiert. OMV-Chef Gerhard Roiss bezeichnete das Gaskraftwerk als "erste strategische Investition" in Rumänien, nämlich in ein neues Feld, die Stromproduktion aus Gas. Roiss zufolge hat die OMV seit der Übernahme der Petrom im Jahr 2005 rund 8 Milliarden Euro in Rumänien investiert, was ein Großteil der Gewinne sei, die man in Rumänien erzielt hatte. Darüber hinaus erinnerte Roiss an den großen Gasfund zu Jahresanfang im Schwarzen Meer."Gemeinsam sind wir stärker" EU-Kommissar Günter Oettinger betonte, dass die Investition in einer schwierigen Zeit durchgeführt wurde. Er mahnte Rumänien dazu, nicht den Energiemarkt national isoliert zu betrachten. "Gemeinsam sind wir stärker." Rumänien habe eines der größten Erdgasvorkommen in der EU, sagte Oettinger bei der Eröffnung. Rumäniens Premier Victor Ponta betonte, dass die großen Energiepotenzial, die sein Land habe, in der Vergangenheit nicht ausgeschöpft wurden. Investitionen sollten aber nicht nur in Megawatts erfolgen, sondern auch in die Umwelt, forderte Ponta. Jede rumänische Regierung sollte wahre Investoren unterstützen, sagte der Premier. Petrom sieht er als rumänisches Paradeunternehmen, das einen großen Beitrag zum rumänischen Budget beisteuert. Hier geht´s weiter
Petrom-Chefin Mariana Gheorghe erinnerte bei der Eröffnung, dass der Bau des Kraftwerks die größte Greenfield-Investition in Rumänien in den vergangenen 20 Jahren war. Das Kraftwerk werde auch einen positiven Einfluss auf den Strompreis haben, so Gheorghe. Das Investment sei "eine Benchmark" für den rumänischen Strommarkt. Das Kraftwerk kann 8 bis 9 Prozent des rumänischen Strombedarfs decken und produziert seit August 2012 bereits Strom, im September waren es mehr als 10 Prozent. Pro Jahr kann das Kraftwerk Brazi bis zu 800 Millionen Kubikmeter Gas verbrennen, um daraus rund 5.000 Gigawattstunden Strom zu produzieren.Finanziert wurde das Investment mit zwei Krediten in Höhe von je 200 Millionen Euro von der Europäischen Investitionsbank (EIB) bzw. der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD). 130 Millionen Euro kamen aus dem Cash-Flow des Unternehmens.Effizienzgrad bei 57 Prozent Das Kraftwerk hat zwei Gasturbinen mit einer Leistung von je 290 MW und eine Dampfturbine mit einer Leistung von 310 MW. Der Effizienzgrad des Kraftwerks liegt laut OMV bei 57 Prozent und damit deutlich über der in Rumänien üblichen Effizienzrate von 30 Prozent. Das Kraftwerk war bereits Ende 2011 nach einer zweijährigen Bauzeit fertiggestellt worden. Die Inbetriebnahme verzögerte sich allerdings wegen technischer Probleme bei einer Gas-Pipeline, die das Kraftwerk versorgt, bzw. bei der Gasmessstation. (APA)