Großprojekte : Murstaustufe Graz: Naturschutzbund sieht 16.535 Bäume gefährdet
Der Naturschutzbund Steiermark hat zählen lassen, wie viele Bäume entlang der Mur durch die geplante Murstaustufe gefährdet sind. Die Sachverständigen seien auf rund 16.500 Bäume "aller Größenklassen" gekommen - darunter 824 Starkbäume. Die Projektverantwortlichen würden aber insgesamt von 700 sprechen und ankündigen, 2.100 Jungbäume nachzupflanzen, beklagte Präsident Johannes Gepp.
In der einmonatigen Aktion seien alle Bäume und Sträucher der rund sieben Kilometer langen Strecke entlang der Mur gezählt worden, die im Zuge des Baus der geplanten Murstaustufe gerodet bzw. überstaut werden oder der Errichtung eines Speicherkanals zum Opfer fallen würden. "Sicher wurden 16.500 Bäume verschiedenster Größe von den durchführenden Personen - darunter vier Gerichtssachverständige - gezählt", hielt Gepp gegenüber der APA fest.
Dabei handelt es sich um 824 Starkbäume mit einem Stammumfang von mehr als 150 Zentimetern, 4.705 Stadtbäume mit einem Umfang von mehr als 50 Zentimetern, rund 5.400 Jungbäume mit einer Höhe zwischen fünf und zehn Metern sowie 5.576 Jungbäume mit bis zu fünf Meter Höhe. Hinzu kämen noch rund 120 Totholzbäume und etwa 3.000 Sträucher. "Alleine die 824 Starkbäume sind doppelt so viele Baumriesen, wie im Grazer Stadtpark stehen", betonte Gepp. Im gesamten Grazer Stadtpark stünden vergleichsweise 2.000 Gehölze.
Die bisherigen Darstellungen sowohl der Kraftwerksinitiatoren als auch der Stadt Graz würden das wahre Ausmaß und den "lächerlich geringen Ersatz der Verluste an Murbäumen" verschweigen. Die Stadt Graz stehe laut Gepp vor dem "dramatischsten innerstädtischen Baumverlust aller Zeiten". Das Ergebnis der Zählung ist im Anschluss an die öffentliche Präsentation an die Grazer Stadträte übergeben worden. (apa/red)