Zusätzlich soll eine Bar-Kapitalerhöhung in Höhe von 150 Millionen Euro beschlossen werden - unter Gewährung der gesetzlichen Bezugsrechte. Das heißt, Streubesitz-Aktionäre können sich daran beteiligen. Der Ausgabepreis soll 7,50 Euro betragen, was deutlich unter dem derzeitigen Aktienkurs von 18 Euro liegt. Alle Aktien, die nicht über das Bezugsrecht verkauft werden, können dann vom Mehrheitseigentümer Pierer Bajaj AG, hinter dem Stefan Pierer und Bajaj aus Indien stehen, aufgegriffen werden.
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Mit der Kapitalerhöhung hätten sich die bisherigen Eigentümer Pierer und Bajaj teilweise vom eigentlchen Hauptproblem der insolventen KTM freigespielt: Der Finanzierung der Sanierungsquote von insgesamt 600 Millionen Euro, die spätestens am 23. Mai überwiesen werden muss.
Für den Investoren-Prozess zum Einstieg eines Geldgebers, der diesen Betrag stemmen soll, hat sich Pierer Mobility die Citibank an Bord geholt. Und der Prozess läuft derzeit auf Hochtouren. Nach Bekanntwerden der Kapitalerhöhung muss der Geldgeber wohl zumindest etwa 400 Millionen Euro mitbringen, um in Zukunft auch ein starkes Wort bei KTM mitreden zu dürfen. Und mit der Kapitalerhöhung erhält auch die immer wieder genannte Variante, wonach der bisherige indische Miteigentümer Bajaj aufstockt und der nunmehrigen Pierer-Mobility-Aufsichtsratsvorsitzende Stephan Zöchling Anteile übernimmt, immer mehr Gewicht.