Stahlindustrie : Krise beim deutschen Stahlbetrieb Dirostahl

Weil die Umsätze um ein Fünftel zurückgegangen sind, hat das westdeutsche Familienunternehmen Dirostahl Kurzarbeit eingeführt. Das Management macht dafür die Weltpolitik verantwortlich. Dirostahl sei extrem von weltweiten Entwicklungen abhängig, so Geschäftsführer Manfred Diederichs gegenüber dem Westdeutschen Rundfunk.

Der Betrieb liefert Teile für Ölbohrinseln und die Fracking-Industrie. Pech für Dirostahl: Das umstrittene und mit massiver Umweltverschmutzung verbundene Bohren nach Öl in großen Tiefen ist wie die extrem giftige Methode der Fracking-Bohrungen auf dem Rückzug. Grund dafür ist die Gegenwehr der Opec-Staaten und in Folge dessen der stark gefallene Ölpreis.

Windkraft als Rettung

Weil Dirostahl auf die Ölindustrie und die Frackingtechnologie gesetzt hat, bleiben jetzt die Aufträge aus. Das Einzige, was laut einem Bericht des Westdeutschen Rundfunks das Geschäft bei Dirostahl noch einigermaßen in Gang halte, seien Aufträge für Windräder.

Auch die Bürgerkriege in Syrien und Libyen machten sich in den Büchern des Stahlkochers massiv bemerkbar. Zementfabriken etwa werden vor allem in Nordafrika gebaut.

"Solange in Syrien und Libyen geschossen wird, wird niemand da ein Zementwerk aufbauen," zitiert der Bericht den Geschäftsführer. Das gleiche gelte für die Ukraine. (red)