Quartalszahlen : Heidelberger bleibt unter Druck

Der Verlust nach Steuern habe sich in den Monaten April bis Juni auf 74 Millionen von 46 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum erhöht, teilte der weltgrößte Druckmaschinenhersteller am Mittwoch in Heidelberg mit.Neben einem schwächeren operativen Ergebnis habe auch ein schlechteres Finanzergebnis dazu beigetragen. Vor der nur alle vier Jahre im Frühjahr stattfindenden Branchenmesse hätten sich die Druckereien mit Neuanschaffungen zurückgehalten. Daher schrumpfte der Umsatz im abgeschlossenen Vierteljahr um 4,4 Prozent auf 520 Millionen Euro, wie Heidelberg bereits Mitte Juni berichtet hatte. Auch der laufende Job-Abbau, mit dessen Hilfe HeidelDruck vom nächsten Geschäftsjahr 2013/14 (31. März) an wieder Gewinne schreiben will, schlug im Auftaktquartal dieses Jahres negativ mit hohen Ausgaben zu Buche.Deutlich mehr AufträgeVon dem teuren Branchentreffen profitierte jedoch der Auftragseingang, der mit 890 Millionen Euro ein Drittel über Vorjahr lag und den höchsten Stand seit 2008 erreichte. Seitdem schreibt der auf Bogendruckmaschinen zur Herstellung von Katalogen, Plakaten, Verpackungen und Geschäftspost spezialisierte Maschinenbauer rote Zahlen, rund 5.000 Beschäftigte verließen in diesem Zeitraum das Unternehmen. Der binnen Jahresfrist um knapp 20 Prozent gestiegene Orderbestand werde vor allem in der zweiten Hälfte dieses Geschäftsjahres zu steigenden Umsätzen führen, stellte das Unternehmen in Aussicht.Vorstandswechsel im HerbstOperativ werde Heidelberger Druck im laufenden Geschäftsjahr zwar schwarze Zahlen ausweisen können, sofern Sondereffekte wie die Kosten für das Sparprogramm und den Anlauf neuer Produkte ausgeklammert würden. Nach Steuern werde das Ergebnis jedoch das fünfte Geschäftsjahr in Folge negativ ausfallen, bekräftigte der Vorstand. Die schwelende Euro- und Staatsschuldenkrise sorge zusätzlich für Gegenwind und erschwere eine konkretere Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Ab September übernimmt der 56-jährige Gerold Linzbach, der früher den Duft- und Aromenherstellers Symrise geführt hat, den Chefposten im Vorstand. Der seit rund 13 Jahren an der Unternehmensspitze stehende Bernhard Schreier verlässt den Konzern zum Jahresende. (APA/Reuters)