Spindel : Effiziente Spindelschmierung

Damit sich Spindeln schnell, zuverlässig und kostenoptimiert drehen, kommt unter anderem der Schmierung eine zentrale Bedeutung zu. Bislang teilen sich vor allem drei Verfahren den Markt: Im unteren Drehzahlbereich sind Fettlebensdauer- sowie Fettnachschmierung etabliert – und das wird laut Experten der Weiss Spindeltechnologie GmbH im Großen und Ganzen auch so bleiben. Ab Drehzahlkennwerten von mehr als 1,3 Mio. mm/min gab es zur Öl- Luftschmierung meist keine echte Alternative. Doch das ändert sich jetzt in einem wesentlichen Teilbereich.

Mit der Öl-Direktschmierung erlangt seit kurzem ein neues Verfahren immer größere Akzeptanz. Weiss bietet den Einsatz dieser Schmiervariante für Spindeln mit einem Drehzahlkennwert bis zu 2,0 Mio. mm/min an. Abhängig von der angestrebten Gebrauchsdauer sieht man bei dem Siemens-Tochterunternehmen in diesem Drehzahlbereich für die Öl-Direktschmierung klare Vorteile.

So sind etwa die Kosten für Betrieb und Wartung deutlich geringer als bei der Öl-Luftschmierung. Im Detail: Aus dem Wegfall der Luft resultiert eine höhere Energieeffizienz. So können durch den Einsatz der Öl-Direktschmierung beim Betrieb einer üblichen Spindellagerung rund 24.000 Nm³ aufbereitete Luft und damit etwa 500 € pro Jahr eingespart werden [bei 6 Nm³ pro Stunde und 4.000 Betriebsstunden im Jahr]. Darüber hinaus reduziert sich die Fehleranfälligkeit im Betrieb, die erfahrungsgemäß häufig in unzureichend aufbereiteter Luft begründet liegt. Ein weiterer Pluspunkt gegenüber der Öl-Luft-Schmierung: Die Geräuschemission der Öl-Direktschmierung ist geringer. Ohne die Verwendung von Luft liegen die erreichbaren Werte auf dem Niveau der Fettschmierung.

Fettgeschmierte Lagerungen haben ihrerseits Probleme, wenn sie über lange Zeit an der Drehzahlgrenze betrieben werden. Denn dadurch erhöht sich die Temperatur im Lager, was zu einer deutlich reduzierten Fettbeständigkeit führt, die wiederum unmittelbar mit der Lagerungslebensdauer verknüpft ist. Die Öl-Direktschmierung kommt dank der kontinuierlichen Ölversorgung mit solchen Betriebsbedingungen gut klar, was sich neben der Standzeit auch auf die Betriebssicherheit äußerst positiv auswirkt.