Personalia : Deutsche Bahn hat einen neuen Chef: Richard Lutz

Bahn frei für Richard Lutz: Der Finanzvorstand der Deutschen Bahn ist der neue Chef des Staatskonzerns. Der Aufsichtsrat bestellte ihn für fünf Jahre zum Vorstandsvorsitzenden des Unternehmens.

Die Kontrolleure verlängerten zudem die Verträge von Personenverkehrsvorstand Berthold Huber und Ronald Pofalla. Darüber hinaus sucht die Deutsche Bahn zwei neue Vorstände für die Ressorts Güterverkehr und Logistik sowie Digitalisierung und Technik.

"Keiner kennt die Deutsche Bahn so gut wie Herr Dr. Lutz", erklärte Aufsichtsratschef Utz-Hellmuth Felcht. "Seine Kompetenzen stehen für die notwendige Kontinuität, die das Unternehmen inmitten eines rasanten Wandels benötigt."

Lutz ist bereits seit 1994 bei der Deutschen Bahn. Seit fast sieben Jahren ist der promovierte Betriebswirt Finanzvorstand; in dieser Funktion war er de facto die rechte Hand seines Vorgängers als Bahn-Chef, Rüdiger Grube.

Lutz ist der Wunschkandidat von Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU). Dobrindt hatte dem 52-jährigen Top-Manager kürzlich "Universalerfahrung bei der Deutschen Bahn" bescheinigt. Der Minister sieht zudem in Lutz, Pofalla und Huber die "Kernmannschaft" der Deutschen Bahn für die kommenden Jahre. Alle drei bleiben nun bis März 2022.

Lutz weiter für Finanzen zuständig

Neben seiner Funktion als Konzernchef bleibt Lutz auch in Zukunft weiterhin für die Finanzen des Konzerns zuständig. Bis Vorstände für die beiden neuen Ressorts Technik und Güterbahn gefunden sind, übernehmen Huber und Pofalla jeweils eines davon.

Über die Besetzung der beiden neuen Vorstandsposten wolle der Aufsichtsrat "zeitnah" entscheiden, teilte die Deutsche Bahn mit. Im Gespräch waren bereits in der vergangenen Woche der Siemens-Manager Siegfried Russwurm für Digitales und Technik sowie die Chefin der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), Sigrid Nikutta, für die Güterbahn.

Lutz folgt als Bahn-Chef auf Rüdiger Grube, der vor knapp zwei Monaten im Streit um seine Vertragsverlängerung zurückgetreten war. Lutz hatte die Konzernführung seither bereits kommissarisch inne. Seinen ersten offiziellen Auftritt als neuer Konzernchef absolviert Lutz am Donnerstag, wenn er die Bilanz des Konzerns für das Jahr 2016 vorlegt und nach einem Milliardenverlust 2015 womöglich die Rückkehr in die schwarzen Zahlen verkünden kann. (afp/apa/red)