Produktion : Bombardier verlagert Produktion von Mannheim nach Spanien
In Mannheim gehen dadurch bis zu 200 Arbeitsplätze verloren. Die IG Metall kündigte Proteste an und warnte vor negativen Auswirkungen auf die verbleibende Entwicklungsabteilung in Mannheim. Der Konzernsprecher sagte, die Produktionsverlagerung solle Mitte nächsten Jahres abgeschlossen sein. Andere Abteilungen am Standort seien nicht betroffen. Als Ingenieursstandort sei Mannheim im Konzern von hoher Bedeutung und bleibe von den aktuellen Maßnahmen unberührt. Auch das Primove-Kompetenzzentrum am Standort sei "nicht Gegenstand dieser Restrukturierung". Die Primove-Technologie ermöglicht es, bei elektrischen Schienenfahrzeugen auf Oberleitungen im Stadtbild zu verzichten.
Grund für die Verlagerung der Produktion sei die sinkende Nachfrage nach Stromrichtern in Europa, sagte der Sprecher. Dadurch seien in den drei Werken in Mannheim, Trapaga und Västeras in Schweden Überkapazitäten entstanden. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müsse einer der Standorte geschlossen werden. Nach einer tiefgreifenden Standortanalyse sei die Wahl auf Mannheim gefallen. Hierbei spielten unter anderem die Lohnkosten eine Rolle.
Der Bevollmächtigte der IG Metall Mannheim, Klaus Stein, kündigte an, die Beschäftigten würden sich gegen die Produktionsverlagerung wehren. Denkbar seien unter anderem Kundgebungen am Standort. Zwar sei die Entwicklungsabteilung von Bombardier in Mannheim nicht von den Kürzungsplänen betroffen. Allerdings sei fraglich, ob der Bereich Engineering auch ohne Nähe zur Produktion funktionieren könne.
Der Konzernsprecher wies die Kritik zurück. Ein Ingenieursstandort könne durchaus ohne direkten Anschluss an die Produktion existieren. So sei in Zürich vor mehr als zehn Jahren die Entwicklungsabteilung von der Produktion getrennt worden, ohne dass dies negative Folgen gehabt hätte. Bombardier beschäftigt in Mannheim derzeit rund 1.000 Mitarbeiter. (apa/dpa)