Automobilindustrie : BMW-Legende Eberhard von Kuenheim ist 90

Kuenheim war ab 1970 Vorstandsvorsitzender und wechselte später in das Kontrollgremium. Unter seiner Ägide verdreifachte sich die Zahl der BMW-Beschäftigten von 23.000 auf fast 74.000. Der Umsatz des Unternehmens ist laut eigenen Angaben in diesem Zeitraum sogar auf das mehr als 18-fache gestiegen, von 1,7 Mrd. auf 31 Mrd. Mark (16 Mrd. Euro). Kuenheim baute zahlreiche Werke in Deutschland, Österreich, den USA und Südafrika und öffnete BMW für die Weltmärkte. Die Pkw-Produktion stieg um das Vierfache.
Mit seinem seinerzeit als "preußisch-herrschaftlich" beschriebenen Stil führte der nahe Königsberg (heute Polen) geborene Kuenheim BMW aus dem Schatten des Konkurrenten Daimler-Benz. Als zuletzt dienstältester Autochef der Welt übernahm er 1993 den Posten des Chefkontrolleurs des Konzerns und beteiligte sich weiter an wichtigen Konzernentscheidungen. 1999 ging er in den Ruhestand. Reithofer war von 2006 bis 2015 BMW-Chef und wechselte dann in den Aufsichtsrat.