Kartendienst "Here" : Autohersteller setzten Nokia unter Druck

Here Kartendienst Nokia
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Die eigentlich konkurrierenden Oberklasse-Autobauer BMW, Audi und Daimler haben gemeinsam für den Karten- und Navigationsdienst "Here" von Nokia geboten. Nokia bevorzugt allerdings andere Käufer, da der Konzern weit mehr für „Here“ haben möchte, als die Autobauer bieten. Mehr als drei Milliarden Euro sollten mit dem Verkauf erzielt werden, wie Bloomberg berichtete, das Trio hat zwei Miliarden geboten. Deshalb versucht Nokia, das Interesse an seiner Kartensparte bei Apple, Amazon und dem chinesischen Internet-Riesen Alibaba zu wecken.

Doch das will das Bietertrio BMW, Daimler und Audi, nicht hinnehmen, wie die Frankfurter Allgemeinde Zeitung online berichtet. Die Bietergemeinschaft habe deshalb vereinbart, mit Nokia-Here keinerlei Geschäfte mehr zu machen, sollte jemand anderes den Kartendienst kaufen dürfen. „Wenn wir den Zuschlag nicht erhalten, beenden wir die Geschäftsbeziehung. Es ergibt für uns keinen Sinn, einen Konkurrenten zu stärken“, heißt es von den deutschen Herstellern.

Autonomes Fahren ist der Schlüsseltrend der Zukunft, und um Autos ganz oder teilweise allein fahren zu lassen, sind genaue Daten des Umfelds und der Topographie unerlässlich – deshalb will das Bietertrio auch „Here“ kaufen. Top-Manager von Daimler und BMW hatten zuletzt dafür geworben, dass die gesamte Fahrzeugbranche beim automatisierten Fahren enger zusammenarbeiten solle - allerdings nur bei nicht sichtbaren Komponenten oder Techniken.