Stahlindustrie : ArcelorMittal setzt 300-Tonnen-Doppel-Pfannenofen in Bremen in Betrieb

Das ArcelorMittal-Werk in Bremen ist ein Flachstahlhersteller und erzeugt über die integrierte Hochofen-Konverter-Route Stahlqualitäten vornehmlich für die Automobil- und Bauindustrie. Außerdem werden höher legierte Stahlqualitäten wie beispielsweise Röhrenstahlgüten produziert. Der Doppel-Pfannenofen wurde im Bremer Stahlwerk direkt im Anschluss an die LD-Konverter installiert. Er ist so platziert, dass eine logistisch optimale Anbindung anderer Anlagenteile gewährleistet ist und notwendige Kranbewegungen auf ein Minimum reduziert werden können. So wurde die bestehende RH-Vakuumbehandlung über einen Pfannenquertransportwagen angebunden. Außerdem kann über das Quergleis eine Blockgussanlage für die Erzeugung von Spezialprodukten bedient werden. Es ist vorgesehen, zukünftig einen großen Teil aller Schmelzen - rund 3,5 Millionen Tonnen Rohstahl pro Jahr - mithilfe des Pfannenofens zu behandeln. Seine Hauptaufgabe besteht im Aufheizen der Schmelze. Dabe soll bei einer Behandlungsdauer von 30 Minuten eine Heizrate von 4 °C pro Minute erreicht werden, wie es von Seiten des Herstellers heißt. Für eine optimale Ansteuerung der Elektroden sorgt die Simelt-AC-Elektrodenregelung. Die Abstichtemperatur am LD-Konverter kann um 30 °C reduziert werden. Dies verringert den Feuerfestverbrauch im Konverter. Der Pfannenofen soll einen effizienteren Betrieb der Sekundärmetallurgie ermöglichen: Auch Fein-Legierungsarbeiten, sowie Einblasvorgänge, welche bisher an den Konditionierständen stattgefunden haben, sollen zukünftig am Pfannenofen durchgeführt werden. Hierfür werden unter anderem zwei Sechsspur-Drahteinspulmaschinen geliefert. (rl)