Ölpreis : Iran treibt Überangebot an Öl

Fässer Ölfässer Rohstoffe Erdöl
© Fotolia

Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September kostete zuletzt 48,90 US-Dollar (44,62 Euro). Das waren um 1,51 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 1,78 Dollar auf 43,19 Dollar. Den entscheidenden Impuls für den Handel am Ölmarkt lieferten neue Daten zur Fördermenge der OPEC. Diese hatte im Juli den höchsten Stand seit mehr als drei Jahren erreicht, wie das Ölkartell mitteilte. Demnach stieg das Fördervolumen um durchschnittlich 100 700 Barrel pro Tag auf täglich 31,5 Millionen Barrel. Als Ursache wurde unter anderem eine steigende Produktion in Saudi-Arabien und dem Iran angegeben. Seit Anfang Juli sind die Ölpreise wegen eines zu hohen Angebots auf dem Weltmarkt auf Talfahrt.

Die OPEC rechnet mit höheren Lieferungen ihrer Konkurrenten in diesem Jahr. Trotz des weltweit wachsenden Verbrauchs werde die Nachfrage nach OPEC-Öl 2015 nicht weiter steigen, sagte die Organisation Erdöl exportierender Länder in ihrem Monatsbericht voraus. Grund dafür sei, dass die Produktion in den USA und anderen Nicht-Mitgliedsländern höher ausfallen werde als bisher angenommen. Das deutet Experten zufolge auf anhaltend niedrige Ölpreise hin.

Zuvor waren die Ölpreise bereits mit einer deutlichen Abwertung der chinesischen Währung Yuan unter Verkaufsdruck geraten, sagte Analyst Myrto Sokou von Sucden Financial. Die Zentralbank in Peking hatte den Mittelkurs des Yuan im Vergleich zum US-Dollar um 1,9 Prozent herabgesetzt - so stark wie noch nie an einem einzelnen Handelstag zuvor. Der Yuan wird nicht frei wie andere Währungen gehandelt, weshalb der täglich festgelegte Mittelwert von großer Bedeutung ist. Die Abwertung verteuert aber den Import von Rohstoffen und bremst damit die Nachfrage nach Rohöl der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. (apa/dpa-afx)