Zumtobel hat ein China-Problem: Baukrise und Billigkonkurrenz setzen Leuchtenhersteller unter Druck
Der Vorarlberger Leuchtenhersteller Zumtobel steht weiter unter Druck. Die allgemeine Wirtschaftsflaute macht auch vor der Lichtindustrie nicht Halt. Trotz schwieriger Bedingungen konnte der Konzern seinen Umsatz im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2024/25 leicht um 0,6 Prozent steigern. Der operative Gewinn wuchs sogar leicht auf 41,2 Millionen Euro, doch der Periodengewinn fiel von 21,2 auf 18,4 Millionen Euro.“
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"Wir leiden halt mit der Bauindustrie mit", erklärt CEO Alfred Felder.
Zumtobel muss sich auf einen intensiveren Wettbewerb einstellen. Besonders chinesische Hersteller drängen mit günstigen Preisen auf den europäischen Markt – ein Problem, dem viele heimische Unternehmen gegenüberstehen. Hinzu kommt der Strukturwandel: Um wettbewerbsfähig zu bleiben, hat Zumtobel große Teile der Produktion von Dornbirn nach Serbien verlagert. Im neuen Werk in Niš, das im Oktober 2023 vollständig in Betrieb ging, entstehen rund 100 Arbeitsplätze – in Vorarlberg wurden ebenso viele abgebaut.“
„Es ist ein schwerer Einschnitt für unsere Mitarbeitenden und die Region Vorarlberg.“
Doch das Werk in Serbien bringt Vorteile: Günstigere Arbeitskosten, eine zentrale Lage und moderne Infrastruktur. Ein weiterer Schritt der Restrukturierung ist die Schließung eines Werkes in Frankreich. Dort bleibt zwar ein Teil der Entwicklungsabteilung bestehen, doch die Produktion wurde eingestellt.
Die weltweiten Unsicherheiten, wie der Ukraine-Krieg oder die Energiekrise, stellen den Konzern zusätzlich vor Herausforderungen. Doch CEO Alfred Felder bleibt optimistisch. Man rechnet mit einer leichten Markterholung – vor allem im Renovierungsbereich.
„Wir erwarten für das Geschäftsjahr 2024/25 einen Umsatz leicht über Vorjahresniveau.“, gibt sich Felder vorsichtig optimistisch. Mit weltweit 5.400 Mitarbeitenden bleibt Zumtobel ein wichtiger Player in der Lichtbranche – doch der Kampf um Marktanteile wird härter.