Mikromobilität : Hirschmann Automotive: schneller wachsen als der Markt

Schrauben - abseits der Kernorganisation - an Lösungen für die Mikromobilität: Entwicklerteam des Geschäftsfelds E-Joyn des Rankweiler Automobilzulieferers Hirschmann Automotive
- © Hirschmann AutomotiveDer Rankweiler Automobilzulieferer Hirschmann Automotive ließ es nicht an Entscheidungsstärke missen. "Das ist schon eine Parallelwelt, die wir uns hier aufgebaut haben", sagt CSO Angelo Holzknecht.
Wenn Holzknecht ins Geschäftsfeld E-Joyn blickt, sieht er vieles verschlankt. Entgegen der sehr langen Projektlaufzeiten im Automotive-Geschäft ist der Projektdurchlauf und folglich die Zeit bis zur Markteinführung von Neuprodukten in diesem Segment "wesentlich kürzer", erzählt der CSO. Aktuell arbeiten hier 18, zu Jahresende vielleicht schon 100 Mitarbeitende.
Neugeschäft abseits der Automobilindustrie
Ein Bruch für das 6.500-Mitarbeiter-Unternehmen, das im Eigentum der Fruchtsaftdynastie Rauch steht. 2019 knackte es die 400 Millionen-Euro-Marke. Zuletzt wuchs es mit Steckverbindungen, Kontaktierungs- und Sensorsystemen sowie Spezialkabellösungen schneller als der Markt.
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Es blieb - selbst wenn man mit Hochvoltprodukten weiterhin mit Absatzsteigerungen im Segment der Elektromobilität rechnen kann - der Vision treu, "nach Neugeschäft abseits der Automobilindustrie zu suchen", so Holzknecht.
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Bald Katalogware mit Knowhow
Diese Diversifizierung - beschleunigt durch Pandemie und Streben nach urbaner Mobilität - ist nun auf den Weg gebracht. "Die hohen Standards sowie vorhandenes Know-how, Technologien und Entwicklungsleistungen aus der Automotive Sparte werden auf E-Bikes und Pedelecs, Scooter und andere moderne, elektrifizierte Freizeitfahrzeuge angewandt", sagt Holzknecht.
Erste Projekte sind gewonnen, jetzt geht es für "E-Joyn by Hirschmann Automotive" in die Skalierung. Bald schon wolle man "Katalogware" anbieten.
Dieser Artikel ist ein Auszug aus der Story Corporate Venture Building von INDUSTRIEMAGAZIN-Ausgabe 9/22.