Sparprogramm bei Volkswagen : VW-Chef Blume: "Unsere Kosten in Deutschland müssen massiv runter"

Chairman of the Volkswagen Group Board of Management and Chairman of the Executive Board of Porsche AG

Oliver Blume: Schwache Marktnachfrage in Europa und deutlich gesunkene Erträge aus China legen strukturelle Probleme offen.

- © Volkswagen AG

Oliver Blume über strukturelle Probleme bei VW

Der Konzern-Chef kündigt an: "Unsere Kosten in Deutschland müssen massiv runter." VW sei in der Heimat schlicht zu teuer: "Unser Arbeitskostenniveau ist beispielsweise hier oftmals mehr als doppelt so hoch, wie der Durchschnitt unserer europäischen Standorte. Auch bei unseren Entwicklungs- und Vertriebskosten und in weiteren Kostenbereichen besteht im Wettbewerbsvergleich ebenso Handlungsbedarf." Eigentlich stehe VW gut da: "Der Konzernumsatz liegt aktuell leicht über dem Vorjahr – unsere neuen Produkte kommen super an, was der Anstieg des Auftragseingangs im dritten Quartal belegt."

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Das operative Ergebnis stehe aber nach neun Monaten, gerade wegen der hohen Kosten, enorm unter Druck und sei um mehr als 20 Prozent gesunken. Deshalb will Blume die Sanierung jetzt umsetzen. "Das Ziel für Kosten- und Kapazitätsanpassung steht." Nur der Weg dorthin sei "flexibel gestaltbar". Rund 900 Millionen Euro hat der Konzern dafür als Rückstellungen im Geschäftsbericht für die Maßnahmen eingestellt.

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Schließungen: Es könnte jedes Werk treffen

Volkswagen steht mit Blick auf seine deutschen Produktionsstandorte vor schwierigen Entscheidungen. Angesichts wirtschaftlicher Unsicherheiten und steigender Kosten hat der Automobilkonzern bekannt gegeben, dass einige Werke geschlossen werden könnten. Begründet werden die Schließungspläne mit den hohen Energiekosten, den Herausforderungen bei der Umstellung auf Elektromobilität und der wachsenden Konkurrenz aus China.

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Mindestens drei Standorte stehen auf dem Prüfstand, so die Betriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo. Es ist aber noch nichts entschieden. Der Konzern selbst habe dazu noch keine Angaben gemacht. Laut Cavallo könnte es jedes Werk treffen: "Keines ist sicher!"

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VW-Konzernbetriebsratschefin Daniela Cavallo kritisiert die Pläne der Konzernleitung scharf. - © IG Metall Wolfsburg