Voestalpine Stellenabbau : Voestalpine-Kostendruck: Standort Mürzzuschlag verliert jeden vierten Job

Voestalpine Mürzzuschlag Stellenabbau

Angesichts anhaltender US-Zölle und hoher Energiepreise baut der Stahlkonzern voestalpine in der Steiermark Personal ab

- © Voestalpine

Der Linzer Stahlkonzern Voestalpine reagiert auf anhaltende Herausforderungen wie US-Strafzölle und hohe Energiepreise mit einem massiven Personalabbau an seinen steirischen Standorten. In Summe fallen in Kindberg und Mürzzuschlag 340 Arbeitsplätze weg – davon 280 fixe Stellen sowie 60 Leiharbeitsverhältnisse, wie CEO Herbert Eibensteiner am Mittwoch bei einer Pressekonferenz mitteilte.

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"Das bedeutet für die Voestalpine Bleche in Mürzzuschlag, dass der Standort bestehenbleibt, aber wir konzentrieren uns auf Spezialprodukte und können drei Viertel der Arbeitsplätze absichern", sagte Eibensteiner. Für das Werk in Kindberg kündigte er an: "In Kindberg reduzieren wir ab Jänner den Betrieb von drei auf zwei Schichten." In den kommenden Wochen soll gemeinsam mit dem Betriebsrat ein Sozialplan erarbeitet werden.

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Restrukturierung auf breiter Front: Nachfrageeinbruch zwingt Voestalpine zu weiteren Einschnitten

Bei der Voestalpine Tubulars in Kindberg, wo nahtlose Stahlrohre für Branchen von der Automobil- bis zur Öl- und Gasindustrie gefertigt werden, waren zum Ende des Geschäftsjahres 2024/25 rund 1.070 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Vollzeitäquivalenten beschäftigt. Am Standort Mürzzuschlag, an dem Spezialbleche hergestellt werden, arbeiten derzeit etwa 450 Personen.

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Bereits im September hatte der Konzern eingeräumt, dass es in Mürzzuschlag "dringenden Handlungsbedarf" gebe. Insbesondere im Bereich Werkzeugstahl sei die Nachfrage weiterhin rückläufig, hieß es damals.

Die voestalpine geht laut eigenen Angaben nicht davon aus, dass sich die wirtschaftliche Lage in den kommenden Monaten verbessert. Die laufenden Restrukturierungsmaßnahmen würden daher fortgesetzt – unter anderem an deutschen Automotive-Standorten sowie in der High Performance Metals Division. "Der Standort Birkenfeld wird mit 1. Dezember geschlossen", erklärte Eibensteiner.

Herbert Eibensteiner: Der deutsche Standort Birkenfeld wird geschlossen 

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US-Zölle und Ölpreise: Voestalpine setzt auf Neuausrichtung der Standorte

Besonders betroffen sei die voestalpine Tubulars in Kindberg. Dort belasteten vor allem die US-Strafzölle im wichtigsten Exportmarkt sowie die anhaltend niedrigen Ölpreise das Geschäft. Das führte zu einem deutlichen Rückgang der Absatzmengen.

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Auch bei voestalpine Böhler Bleche in Mürzzuschlag wurde ein Strategieprojekt aufgesetzt, das den Standort unter den aktuellen Rahmenbedingungen zukunftsfit machen soll. Ziel ist es, die Produkte trotz widriger Marktverhältnisse zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten. Konzernweit reduzierte voestalpine den Personalstand bis Ende September um 4,1 Prozent – von 51.733 auf 49.614 Vollzeitäquivalente.

Der Voestalpine-Standort im deutschen Birkenfeld wird geschlossen 

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