Wasserstoff : Thyssenkrupp Nucera senkt Prognose – Wasserstoffgeschäft bleibt unter Druck
Bei der Tochter des Stahlriesen von Thyssenkrupp lief es schlechter als erwartet.
- © Peter MartensDie Wasserstoffsparte von Thyssenkrupp stellt sich auf ein schwieriges neues Geschäftsjahr ein: Nucera erwartet für das kommende Geschäftsjahr nur noch einen Umsatz zwischen 500 und 600 Millionen Euro – deutlich weniger als ursprünglich prognostizierten 729 Millionen Euro. Wie das Unternehmen in einer Pflichtmitteilung erklärte, belastet vor allem die anhaltende Investitionszurückhaltung im Markt für grünen Wasserstoff die Geschäftsentwicklung.
Nie mehr die wichtigsten News aus Österreichs Industrie verpassen? Abonnieren Sie unser Daily Briefing: Was in der Industrie wichtig wird. Täglich um 7 Uhr in ihrer Inbox. Hier geht’s zur Anmeldung!
Beim operativen Ergebnis (Ebit) stellt der Vorstand lediglich eine Spanne zwischen minus 30 Millionen und null Euro in Aussicht. Zum Vergleich: Im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielte Nucera nach vorläufigen Zahlen einen Umsatz von 845 Millionen Euro und kam operativ auf rund zwei Millionen Euro Gewinn.
Der Anlagenbauer spürt seit einiger Zeit den Abbau des Wasserstoff-Hypes. Besonders deutlich zeigt sich das im Auftragseingang, der auf 348 Millionen Euro zurückging – nach 636 Millionen Euro im Vorjahr. Das Segment für grünen Wasserstoff brach regelrecht ein: Die Bestellungen fielen von 356 Millionen auf nur noch 26 Millionen Euro.
Stabilisierung kommt hingegen aus dem traditionellen Chlor-Alkali-Geschäft, das zuletzt zulegen konnte. Bereits im dritten Quartal war Nucera aufgrund von Projektverschiebungen in die Verlustzone geraten.
An der Börse stießen die neuen Zahlen auf Enttäuschung. Die Aktie von Thyssenkrupp Nucera gab auf der Plattform Tradegate unmittelbar nach Bekanntwerden der Prognose um rund drei Prozent nach.