Oberösterreich Sicherheitstechnologien : Sicherheits-Allianz OÖ: Chancen in unsicheren Zeiten

Auftaktveranstaltung zur „Sicherheits-Allianz OÖ“ – im Vordergrund von links: Landeshauptmann Thomas Stelzer und Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner
- © Peter C. MayrDie unklare künftige Rolle der USA in der NATO und die anhaltende geopolitische Instabilität führen zu einem Umdenken in der sicherheitspolitischen Architektur Europas. „Die Europäische Union muss künftig mehr Verantwortung für den Schutz ihrer Bürgerinnen und Bürger übernehmen und ein resilientes Europa schaffen. Auch für Österreich bedeutet das: Wir müssen aktiv werden und unsere Sicherheit stärken – im Rahmen unserer Verfassung und unserer Neutralität“, betont Landeshauptmann Thomas Stelzer.
Sicherheit ist dabei weit mehr als ein militärisches Thema. Sie umfasst den Schutz kritischer Infrastrukturen, die Versorgungssicherheit, den Schutz demokratischer Werte, die Widerstandsfähigkeit unserer Wirtschaft und Gesellschaft sowie die Fähigkeit, auf Krisen vorbereitet zu sein. „Genau hier setzen wir mit der neuen ‚Sicherheits-Allianz OÖ‘ an. Wir wollen Sicherheit ganzheitlich denken – militärisch, wirtschaftlich, zivil und geistig“, unterstreicht Landeshauptmann Stelzer.
Neue Geschäftsfelder für die heimische Wirtschaft
Die sicherheitspolitische Neuausrichtung Europas eröffnet auch enorme wirtschaftliche Chancen. Sicherheit ist nicht nur ein öffentliches Anliegen, sondern auch ein Wachstumsfeld mit großem Potenzial für Betriebe, Forschungseinrichtungen und Startups. Die Europäische Union plant im Rahmen des Programms „Readiness 2030“ Investitionen von bis zu 800 Milliarden Euro, um Europas sicherheitsrelevante Infrastrukturen bis 2030 umfassend zu stärken.
Das Strategieboard der Sicherheits-Allianz OÖ
Ein zentrales Element der „Sicherheits-Allianz OÖ“ ist ein Strategieboard unter der Leitung von Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner.
Es vereint Vertreter von Unternehmen und Forschungseinrichtungen sowie Blaulichtorganisationen. Unter der Federführung der oö. Standortagentur Business Upper Austria entwickeln sie strategische Leitlinien, identifizieren Handlungsfelder und koordinieren Maßnahmen. Das Strategieboard setzt sich zusammen aus Vertretern von:
• ARGE Sicherheit & Wirtschaft der Wirtschaftskammer Österreich
• Wirtschaftskammer OÖ
• Industriellenvereinigung OÖ
• Militärkommando OÖ
• Landespolizeidirektion OÖ
• Fachhochschule OÖ
• voestalpine Foundry Group
• Peak Technology GmbH
• WFL Millturn Technologies GmbH & Co KG
• Steyr Automotive GmbH
• Kontron AG
• NXAI GmbH
• Rosenbauer International AG
• Rheinmetall GmbH
Chance
Für Oberösterreichs Wirtschaft ist das eine historische Chance: Heimische Unternehmen verfügen über exzellentes Know-how in Schlüsselbereichen wie Automotive, Anlagen- und Maschinenbau, Cybersecurity sowie Werkstofftechnik. Diese Kompetenzen sind essenziell für die Sicherheitsarchitektur der Zukunft. Der gestiegene Bedarf an sicherheitsrelevanter Technologie, gepaart mit der Innovationskraft und den Stärkefeldern der oberösterreichischen Wirtschaft, lässt in vielen Unternehmen neue Geschäftsfelder entstehen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Dual-Use-Technologien – also Anwendungen, die sowohl zivil als auch sicherheitsrelevant genutzt werden können.
"Gebot der Stunde."
„Die Sicherheits-Allianz OÖ ist angesichts der globalen Herausforderung ein Gebot der Stunde. Die sicherheitspolitische Neuausrichtung Europas eröffnet Oberösterreich als Wirtschafts-, Arbeits- und Innovationsstandort enorme Chancen, die wir nutzen wollen. Unser Ziel ist es, heimische Unternehmen zu vernetzen und ihnen den Zugang zu europäischen Programmen und Ausschreibungen zu erleichtern. Dadurch leisten wir nicht nur einen Beitrag zur Sicherheit und Stabilität in Europa, sondern sichern auch Arbeitsplätze und Wertschöpfung in Oberösterreich.
Die ‚Sicherheits-Allianz OÖ‘ ist daher nicht nur ein sicherheitspolitisches Projekt – sie ist auch ein wirtschafts- und standortpolitisches Zukunftsprogramm für unser Land“, erläutert Landeshauptmann Stelzer. „Damit unsere Unternehmen ihr Know-how auch europaweit einbringen können, braucht es faire und praktikable Rahmenbedingungen. Ein wichtiger Schritt dafür sind beschleunigte Verfahren für Exportgenehmigungen innerhalb der EU, selbstverständlich im Einklang mit unserer Neutralität“, erklärt Stelzer.